Bei einer zügigen Bearbeitung des in diesen Tagen eingereichten Baugesuchs wird im Januar 2017 mit dem Umbau des einstigen SSB-Depots begonnen. Mitte 2018 sollen dann die Musikschule, die Kindertagesstätte und das Jugendhaus einziehen können.

S-Ost - Der geplante Umbau inklusive Sanierung des ehemaligen SSB-Depots mitten in Stuttgart-Ost rückt näher, die Planungen dafür werden immer konkreter. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats hat ein Vertreter der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) noch einmal den aktuellen Planungsstand skizziert. Danach ist in diesen Tagen der Bauantrag für das Projekt bei der Stadt gestellt worden.

 

Vor dem Hintergrund, dass die zuständigen Ämter bei den Planungen für das ehemalige Straßenbahn-Depot in den vergangenen Monaten eng einbezogen waren, rechnet man mit einer zügigen Bearbeitung im Baurechtsamt. Dann würden die unterschiedlichen Gewerke so schnell wie möglich ausgeschrieben und vergeben. Mit dem Umbau und der Sanierung könnte dann wie schon im vergangenen Herbst angekündigt im Januar 2017 begonnen werden. Im Juni 2018 soll das in die Jahre gekommene Depot-Gebäude zumindest teilweise in neuem Glanz erstrahlen. Die Umbau- und Sanierungskosten werden nach wie vor mit 10,1 Millionen Euro veranschlagt.

Fünf Kinder-Gruppen

Die Raumplanung wurde in den vergangenen Monaten seit der letzten Berichterstattung im Bezirksbeirat vor allem für die drei neuen Mieter im Depot weiter konkretisiert. So sind für die städtische Musikschule Räume sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss vorgesehen. Für die Erweiterung der bestehenden städtischen Kindertagesstätte sind im ersten Obergeschoss rund 1000 Quadratmeter Fläche eingeplant. Dort sollen von Sommer oder Herbst 2018 an bis zu 80 Kinder in fünf Gruppen betreut werden. Dabei handelt es sich um drei Gruppen mit je 20 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren sowie um zwei Gruppen mit je 10 Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren.

Ebenfalls im ersten Obergeschoss wird das Kinder- und Jugendhaus Ostend sein neues Zuhause finden. Für die unterschiedlichen Räume und Werkstätten sind eine Fläche von knapp 1300 Quadratmetern vorgesehen. Dazu gehört unter anderem auch ein Veranstaltungsraum, in dem beispielsweise bei Konzerten mehr als 100 Besucher Platz finden sollen.

Viele Abstellplätze für Fahrräder

Die übrigen Mieter nutzen schon seit Längerem Räume im ehemaligen SSB-Depot. Dazu gehören das Alte Schauspielhaus mit seiner Kulissenmalwerkstatt und der Schreinerei, eine Probebühne, die das Kulturamt für die Freie Tanz- und Theaterszene gemietet hat sowie das Gemeinwesenzentrum und die Fahrbücherei der Stadtbibliothek.

Das Depot-Gebäude muss zwar im Zuge der Sanierung auch energetisch auf den Stand der aktuellen Vorgaben gebracht werden, für eine Kraft-Wärme-Kopplung beispielsweise hat das knapp bemessene Budget nicht ausgereicht. Entsprechend der künftigen Nutzung vor allem auch durch Kinder und Jugendliche werden beim Depot von Mitte 2018 an auch mehr als 100 Fahrradabstellplätze zur Verfügung stehen. Finanziert wird das Projekt durch einen finanztechnischen Kunstgriff: Die Landeshauptstadt wird Generalmieter und leistet eine Mietvorauszahlung an die SSB in Höhe der veranschlagten Aus- und Umbaukosten.