Marius Lichtl und Michael Staudenmaier erhalten die Ehrenplakette der Stadt Stuttgart. Die Einsatzorte ihres ehrenamtlichen Engagements in der Coronakrise liegen auf der Filderebene.

Stuttgart - Wir haben nur unseren Job gemacht“, sagt Marius Lichtl (Jahrgang 1995) und bekennt, dass er sich von der Auszeichnung mit der Ehrenplakette 2021 der Landeshauptstadt Stuttgart fast ein wenig „peinlich berührt“ fühle. Andererseits: „Das ist eine große Ehre und ein Ansporn, weiterzumachen“. Er sehe es eher so, dass er die Auszeichnung stellvertretend für das ganze Team erhalte.

 

Der Student der Luft- und Raumfahrttechnik ist einer von zwei Männern mit Einsatzort auf der Filderebene, die in diesem Jahr die Ehrenplakette der Stadt Stuttgart für ihr Engagement in der Coronakrise erhalten. „Er hat als Hauptverantwortlicher die Corona-Aktivitäten im sechsköpfigen Stuvus-Krisenstab maßgeblich verantwortet“, teilt die Stadt Stuttgart mit. Mit dem Team der Studierendenvertretung der Universität Stuttgart hat er einen Helferpool für diverse coronabedingte Dienstleistungen aufgebaut. Die Helfer produzierten und verteilten Gesichtsschilder, halfen beim Aufbau von Unterkünften für Wohnsitzlose, beim Fieber-Screening oder bei der Tafel. Viele der etatmäßigen Tafel-Mitarbeiter hätten ja selbst zur Risikogruppe gehört, sodass Hilfe für die Helfer nötig geworden sei, erklärt Marius Lichtl. „Weiterhin setzte sich Marius Lichtl mit dem Stuvus-Team für die Verbesserung der digitalen Lehre und Prüfungssituation in Zeiten der Pandemie ein sowie für eine finanzielle Unterstützung von Studierenden, die coronabedingt in eine Notlage geraten sind“, teilt die Stadt Stuttgart mit. Seit 15 Jahren engagiere er sich beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), sagt Lichtl. Mit Michael Staudenmaier, dem stellvertretenden DRK-Kreisbereitschaftsleiter und stellvertretenden Bereitschaftsleiter für die Bereitschaft Degerloch, habe er seine Aktivitäten eng abgestimmt.

Dankbarkeit im Impfzentrum Liederhalle

Auch Michael Staudenmaier (Jahrgang 1979) erhält die Ehrenplakette. „Ich bin erfreut und überrascht, dass die Arbeit der letzten Monate gesehen wird“, sagt er, „ich bin dabei Teil eines großen Ganzen“. „Als Mitglied des DRK-Krisenmanagement-Teams leistet er einen essenziellen Beitrag im Kampf gegen das Coronavirus“, teilt die Stadt mit. Staudenmaier war der Mitteilung zufolge „mehrere Monate an der Organisation und Personalplanung am zentralen Impfzentrum in der Liederhalle maßgeblich beteiligt und plante und koordinierte stadtweit mehrere Corona-Schnellteststellen“.

„Nicht wegrennen, sondern hinrennen“ laute sein Motto in der Krise, sagt der Unternehmer, der seit 15 Jahren DRK-Mitglied ist und regelmäßig Dienst als Helfer in der Schutzunterkunft Ulmer Straße leistet. Vor allem zu Beginn hätten sein Team und er in den Abstrich- und Impfstellen „die Dankbarkeit der Menschen ganz eng und nahe erfahren dürfen“. Auch der Zusammenhalt unter den Hilfskräften habe ihn beeindruckt.

Auch Marianne Tümpen vom Rotary-Club Solitude wird ausgezeichnet

Auch Marianne Tümpen (Jahrgang 1955) wird mit der Ehrenplakette ausgezeichnet. Sie ist seit mehr als 15 Jahren beim Rotary-Club Stuttgart-Solitude aktiv und dort für den Bereich soziales Engagement zuständig. „Aktuell besitzen 37 lebende Personen die Ehrenplakette, mehr als 50 dürfen es laut Satzung nicht sein. Insgesamt wurde die Ehrenplakette 61-mal verliehen“, teilt die Stadt Stuttgart mit. Die Anstecknadel mit dem springenden Ross aus Silber mit dem Schriftzug Stuttgart wird vom Gemeinderat für „beispielhaftes ehrenamtliches Engagement“ vergeben und in der Regel beim jährlichen Bürgerempfang durch den Oberbürgermeister überreicht.