Der Entschluss fiel Monika Baghdjian schwer: Nach 40 Jahren im Ehrenamt geht die Stadtseniorenrätin und Initiatorin der Wangen-Seite in „Ruhestand“, um mehr Zeit für die Familie zu haben.
Ob es ein Leseprojekt in der Wilhelmsschule, die Verkehrsprobleme im Wangener Ortskern oder das Jubiläum im Weltlädle betrifft, Monika Baghdjian fällt es spürbar schwer, sich nicht sofort tatkräftig für eines der Projekte einzusetzen. Seit 40 Jahren engagiert die Wangenerin sich ehrenamtlich auf verschiedenen Ebenen. Nun hat sie sich entschlossen, ihre Ämter Jüngeren zu übergeben. Schicksalsschläge im Freundeskreis haben die 77-Jährige nachdenklich gemacht. „Mein Mann und ich wollen noch einige Städtereisen unternehmen und uns mehr unseren Enkeln widmen, solange wir es gesundheitlich noch können.“
Teamarbeit führt zum Erfolg
Die Ehrenamtszeit möchte sie aber nicht missen. „Das Ehrenamt hat mir auch viel gegeben.“ Allein hätte sie aber wenig erreicht, betont die Teamplayerin. Wenn jeder sein Talent einbringt, führt es zum Erfolg. Mit Roswitha Kretschmer bildet Baghdjian ein kongeniales Duo im Arbeitskreis Senior, dem sie seit 2009 angehört. Ihr Ziel: älteren Menschen in Wangen den Alltag erleichtern. Gemeinsam organisierten sie Veranstaltungen zur Altersvorsorge, Patientenverfügung, Enkeltrick, überprüften Geschäfte auf ihre Seniorentauglichkeit und brachten die Infobroschüre „Älterwerden in Wangen“ heraus. 2010 wurde Baghdjian zur Demografielotsin und 2016 zur Stadtseniorenrätin ernannt. Sie lud zur PC-Sprechstunde im Generationenheim Kornhasen und betreute Wilhelmsschüler in den Nachmittagsstunden.
Generationenübergreifende Projekte
Auch das Zusammenleben der Generationen lag den Großmüttern Kretschmann und Baghdjian am Herzen. Dies kommt in der Wangener Gemüse- und Apfelwoche besonders zum Ausdruck. Baghdjians jüngstes Kind ist die Wangener Internetseite. Bei einem Workshop gab sie 2018 den Anstoß zur Wangener Homepage und pflegt seitdem mit Michael Weinrich und Oli Klein die Seite, die immer stärker besucht wird. „Wer etwas bewegen will, muss sich eben auch einsetzen“, sagt sie. Sie verbindet dies mit der Hoffnung, dass sich weiterhin Jüngere – beispielsweise rüstige Ruheständler – für Projekte in Wangen engagieren, „damit der Ort weiter lebens- und liebenswert bleibt“.