Ehrenamtspreis für Steinheimer Lädle Nachhaltigkeit trifft auf soziales Engagement

Die Initiatorinnen des Steinheimer Lädles Conny Fies, Regina Traub und Petra Möhle (von links) freuen sich über die Wertschätzung durch den Ehrenamtspreis. Foto: Werner Kuhnle

Am Samstag wurden verdiente Steinheimer ausgezeichnet. Und für das Engagement im Lädle, im dem gespendete Gebrauchtwaren verkauft werden, gab es den Ehrenamtspreis.

Ludwigsburg: Sabine Armbruster (sar)

Eine gute Idee, drei gute Ziele – auf diese Formel lässt sich das Steinheimer Lädle bringen, das am Samstag im Rahmen der Veranstaltung „Steinheimer des Jahres“ den Ehrenamtspreis der Stadt verliehen bekommen hat. Bei der Feier mit Musik und Tanzvorführungen wurden nicht nur die Ehrenamtlichen des Lädles geehrt, sondern auch zahlreiche erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler sowie diejenigen, die schon mehrfach für andere Blut gespendet haben.

 

Auf Spenden ist auch das Lädle angewiesen, seit es erstmals im ehemaligen Kaufhaus Gross seine Tore geöffnet hat. Dennoch ist es, wie der Bürgermeister Thomas Winterhalter betonte, „ein vollwertiges Kaufhaus“, in dem von Kleidung über Spielzeug bis zu Haushaltswaren alles zu finden ist, was man so braucht. Alles ist aus zweiter Hand und entsprechend preiswert – was nicht nur Menschen mit kleinem Geldbeutel freut, sondern auch diejenigen, denen die Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Sie alle gehören zu den Kunden des Lädles, unabhängig von der Höhe ihres persönlichen Budgets. Und so manch einer hat dabei schon etwas entdeckt, was die Spender für sich als überflüssig und übrig erachteten, bei den Käufern, die zum Teil auch von auswärts kommen, aber für große Freude sorgt. Nicht zuletzt hat sich das Lädle zu einem Treffpunkt in der Stadt entwickelt.

Rund 1200 Tonnen gebrauchte Ware in neun Jahren verkauft

Die Idee zu einem solchen Laden, bei dem brauchbare Dinge der erneuten Verwendung zuführt werden, habe man schon seit längerer Zeit gehabt, erzählte eine der Gründerinnen, Regina Traub, im Vorfeld der Veranstaltung. Als dann 2015 die erste große Flüchtlingswelle auch in der Urmenschstadt ankam und viele Menschen mit dem Nötigsten ausgestattet werden mussten, war die Zeit reif für die Umsetzung. Schon am ersten Öffnungstag, dem 5. September 2015, war das Lädle, das formal unter dem Dach des DRK-Ortsvereins steht, mit Waren und Menschen gut gefüllt. Und das hat sich bis dato nicht geändert.

In den neun Jahren hätten 30 bis 40 Ehrenamtliche – darunter auch einige der Bedürftigen – etwa 7000 Stunden freiwillige Arbeit erbracht, etwa 250 Asylsuchende mit einer Grundausstattung versorgt und circa 1200 Tonnen Ware einem zweiten Kreislauf zugeführt und damit der Umwelt einen großen Dienst erwiesen, sagte Conny Fies, die wie Petra Möhle ebenfalls zum dreiköpfigen Gründerinnen-Team gehört, in ihrer kurzen Dankesrede. Sie bestätigte die Worte von Bürgermeister Winterhalter, dass der Ehrenamtspreis für das Lädle-Team absolut verdient sei. So stand das Team auch sofort bereit, um Betroffene eines Brands neu auszustatten. Das eingenommene Geld wurde und wird gespendet – etwa fürs Jugendhaus, die Renovierung der Orgel in der Aussegnungshalle oder für Baumpflanzungen.

Engagement für Zusammenhalt und Teamgeist gewürdigt

Über die mit Gutscheinen und Schecks verbundenen Ehrungen dürfen sich insgesamt rund 100 junge und ältere Einwohner freuen. Durch das neue Format „Steinheimer des Jahres“ sollten „in Zeiten, wo der gesellschaftliche Zusammenhalt eher schmilzt als zunimmt, Menschen, die in unserer Stadt Werte des Zusammenhalts, des Teamgeists, der Mitmenschlichkeit und des sozialen Engagements tatsächlich lebendig halten, noch angemessener und wertschätzender“ gewürdigt werden, so Winterhalter. Auch die Ehrung von erfolgreichen Azubis oder sozial engagierten Schülern gehört mit dazu.

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