Joachim Gauck und Horst Köhler haben in Freiburg Roman Herzog für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Hayek-Stiftung gewürdigt. Herzog gehöre zu den Großen der Republik, sagt Bundespräsident Gauck.

Feriburg - Altbundespräsident Roman Herzog (81) ist von zwei seiner Nachfolger für sein Lebenswerk gewürdigt worden. Von Altbundespräsident Horst Köhler erhielt Herzog am Sonntag in Freiburg den Ehrenpreis der Freiburger Hayek-Stiftung. Die Laudatio hielt Bundespräsident Joachim Gauck. Herzog habe sich stets für die Freiheit eingesetzt, sagte Gauck. Er habe sich um sein Land verdient gemacht. Herzog war Bundespräsident von 1994 bis 1999 und das siebte Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Er lebt in Jagsthausen bei Heilbronn.

 

„Sie haben immer Klartext geredet“, sagte Gauck. Herzog habe auf Fehlentwicklungen hingewiesen und auf gesellschaftliche Veränderungen gedrängt. Seine Berliner Rede zum „Aufbruch ins 21. Jahrhundert“ 1997 sei als „Ruck-Rede“ in die Geschichte eingegangen.

„Vordenker und Mahner“

Herzog, sagte Gauck, sei „Vordenker und Mahner“, Deutschland habe ihm viel zu verdanken. „Er gehört zu den Großen der Bundesrepublik Deutschland.“ Für ihn persönlich sei er Vorbild: „Ich bin ein Schüler meiner Vorgänger“, betonte der Bundespräsident.

Herzog rief dazu auf, die freiheitliche Grundordnung in Politik und Wirtschaft dauerhaft zu erhalten und immer wieder aufs Neue verteidigen. Er selbst habe sich stets als „Diener des Staates, aber auch als Anwalt der Freiheit“ verstanden.

Die undotierten Hayek-Preise werden seit 2001 alle zwei Jahre vergeben. Sie sind nach dem Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek (1899-1992) benannt. Weitere Preise in diesem Jahr gingen an den Chef der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, und den früheren Richter am Bundesverfassungsgericht, Udo Di Fabio.

Preisträger der vergangenen Jahre sind unter anderem Italiens früherer Regierungschef Mario Monti, die frühere britische Premierministerin Margret Thatcher, der damalige tschechische Präsident Václav Klaus sowie der Heidelberger Steuerrechtler Paul Kirchhof. Vor zwei Jahren war der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö ausgezeichnet worden.