Der erste Schritt für die Neugestaltung des Leonberger Zentrums ist gemacht: Renommiertes Architekturbüro übernimmt Planung des Übergangs zur Altstadt.

Was hat Leonberg mit Sao Paulo oder Shanghai zu tun? In den Metropolen Südamerikas und Südostasiens hat jenes Architekturbüro Dependancen, das jetzt auch in Leonberg aktiv wird. Das international aufgestellte Unternehmen Schlaich, Bergermann und Partner (sbp) wird die Planung jener Brücke übernehmen, die das Postareal mit dem Marktplatz verbinden wird.

 

Brückenschlag als I-Tüpfelchen eines großen Projekts

Der Übergang zwischen dem neuen Stadtquartier und dem historischen Teil Leonbergs ist sozusagen das I-Tüpfelchen jenes großen Projektes, das dereinst jene städtebauliche Lücke schließen wird, die zwischen dem Leo-Center und der Altstadt klafft. Seit fast 20 Jahren wird darüber diskutiert, wie die zerfaserte Leonberger Innenstadt kompakter gemacht werden kann.

Mit dem Abriss der ehemaligen Hauptpost in der Eltinger Straße am Ende des vergangenen Jahres ist nun der Platz geschaffen für ein 1,55 Hektar großes neues Quartier mit gut 100 Wohnungen, Handel und Gastronomie. Investor ist der Stuttgarter Projektentwickler Strabag Real Estate, mit dem die Stadt Leonberg nach zähen Verhandlungen und teils hitzigen Diskussionen im Gemeinderat einen städtebaulichen Vertrag unterzeichnet hat.

Brückenschlag nicht unter Regie von Strabag Real Estate

Das einzige Projekt, das nicht unter der Regie des Investors umgesetzt wird, ist der Brückenschlag. Der läuft unter Federführung des Baudezernats, die Stadt bezahlt den Übergang für Fußgänger und Radler auch. Baubürgermeister Klaus Brenner drückt aufs Tempo: Im kommenden Jahr soll die Brücke geplant, im Folgejahr gebaut werden.

Je früher wir bauen, desto besser ist es für uns“, kommentierte Brenner jetzt Kritik aus dem Gemeinderat, wonach die Entwürfe der Planungsbüros, die sich um das Projekt Brückenschlag beworben hatten, im zuständigen Planungsausschuss hätten präsentiert werden sollen. „Schlaich Bergemann ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eines der renommiertesten Planungsbüros“, warb der Baubürgermeister für Vertrauen in das Unternehmen. Außerdem hätten sie das günstigste Angebot abgegeben.

Die Gesamtkosten taxierte Brenner auf rund 3 Millionen Euro. Dank eines Landeszuschusses blieben an der Stadt rund 600 000 Euro hängen. Der Gemeinderat hat den Weg für die weiteren Schritte jetzt freigegeben.