Der Streit um das Angedenken für denverstorbenen CDU-OB Manfred Rommel hatte in seiner Partei hohe Wellen geschlagen. Nun ist die zusätzliche Ehrung in trockenen Tüchern – und auch der Flughafen will in Sachen Rommel-Präsenz nachlegen.

Stuttgart - Der Straßburger Platz im künftigen Europaviertel am Bahnhof soll nach dem vor gut vier Jahren verstorbenen langjährigen Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel benannt werden. Darauf haben sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und die Fraktionschefs der im Rathaus vertretenen Parteien einhellig verständigt. Die Namensgebung soll symbolisch bereits zeitnah erfolgen, da unklar ist, wann der Straßburger Platz, der erst im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt Stuttgart 21 entsteht, fertig gestellt und eingeweiht werden kann. In welcher Form, das bleibt vorerst offen. OB Kuhn will zunächst das Gespräch mit Rommels Witwe Liselotte suchen und auch mit der Partnerstadt Straßburg Kontakt aufnehmen.

 

Die Initiative für eine Platzbenennung war vom ehemaligen Stuttgarter CDU-Finanzbürgermeister und engem Freund von Manfred Rommel, Klaus Lang, ausgegangen. Weil sich zunächst vor allem die CDU-Fraktion im Gemeinderat gegen eine solche Platzbenennung für ihr Parteimitglied Rommel gesperrt hatte (wir berichteten), hatte Lang sogar mit seinem Parteiaustritt gedroht. Erst auf öffentlichen Druck hin hatte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz schließlich eingelenkt und sich dem Vorschlag der Freien Wähler angeschlossen, den Straßburger Platz in Manfred-Rommel-Platz umzutaufen. Kotz hatte zunächst befunden, die Benennung des Stuttgarter Flughafens nach Rommel sowie das von der Stadt aufgelegte gleichnamige Stipendium sei als Würdigung angemessen und ausreichend.

Auch am Flughafen soll der Name Rommel künftiger präsenter sein

Mittlerweile sind nach Informationen dieser Zeitung auch am Flughafen Bestrebungen im Gang, „die Marke Manfred Rommel“ mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Bisher weist lediglich ein Schriftzug in Richtung Vorfeld auf die offizielle Bezeichnung hin. Zudem werden auf Monitoren Zitate des Alt-OB eingeblendet – verbunden mit dem Hinweis, dass seine Bücher in den umliegenden Flughafen-Shops zu erwerben seien.

Demnach soll unter anderem der Name Rommel künftig auf Briefköpfen mit dem Unternehmenslogo, der Geschäftskorrespondenz und des Mailverkehrs der Flughafengesellschaft auftauchen. Zudem soll eine Wandchronik im Terminal 3 auf den Namensgeber hinweisen und die nach der Langstreckenfliegerin Elli Beinhorn (1907 bis 2007) benannte Lounge auf Manfred Rommel umgetauft werden.

Das wiederum reicht der CDU nicht, die in Sachen Rommel etwas gut zu machen hat: Fraktionschef Kotz scheut sich auch nicht, als Maßstab den nach dem SPD-Altbundeskanzler Helmut Schmidt benannten Hamburger Flughafen zu nehmen. Er fordert einen landseitigen Schriftzug an den Terminals und größere und bessere Hinweisschilder unter Verweis auf Manfred Rommel schon bei der Zufahrt zum Flughafen. Kotz ist deswegen bereits beim OB und bei den Flughafen-Aufsichtsräten vorstellig geworden.