Ein Zugpferd für die CDU: Nach 20 Jahren im Gemeinderat erhält Gerhard Schwarz die Bürgermedaille.

Leonberg - Dass Gerhard Schwarz im Mai nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert hatte, wurde von seiner Partei damals mit gemischten Gefühlen gesehen. Schließlich war der Gebersheimer bei den vergangenen Wahlen stets ein Zugpferd der CDU. Bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren erzielte er mit 9784 Einzelstimmen sogar das beste Ergebnis aller christdemokratischen Bewerber.

 

Stimmen, die der Union diesmal gefehlt hatten. „Gerhard Schwarz ist nicht mehr dabei“, nannte nach der Wahl im Mai die Fraktionsvorsitzende Elke Staubach einen nicht unbeträchtlichen Grund, warum die CDU jetzt nur noch drittstärkste Kraft in Leonberg ist. Bis dahin stellte sie die stärkste Fraktion im Gemeinderat.

Kein Dampfplauderer

Dabei ist Schwarz kein Parteigänger im klassischen Sinne. Und auch kein Dampfplauderer oder Vielredner. Dem 57-Jährigen geht es stets um die Sache. Nicht zuletzt deshalb genießt er parteiübergreifend und vor allem in der Bevölkerung großes Ansehen. Für den Gemeinderat Grund genug, dem einstigen Kommunalpolitiker die Bürgermedaille zu verleihen, die nach der Ehrenbürgerschaft zweithöchste Auszeichnung der Stadt.

„Es gibt nur zehn Menschen, die die Bürgermedaille tragen“, betonte Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) den hohen Stellenwert der Ehrung, die zuletzt die beiden Stadträte Harald Schwarz (CDU) und Dieter Vestner (Freie Wähler) erhielten, als sie vor zwei Jahren aus dem Gemeinderat ausgeschieden waren.

Bescheidene Reaktion

„Wir haben nur knapp zwei Jahre zusammengearbeitet. In dieser Zeit habe ich Sie als besonnen und engagiert kennengelernt“, unterstrich Cohn die Eigenschaften des Inhabers eines Entsorgungsunternehmens. „Sie haben stets über den Tellerrand der Fraktion hinausgeschaut, weil es Ihnen um die Stadt geht.“

Wie es seine Art ist, reagierte Schwarz bescheiden auf die Auszeichnung nach 20  Jahren ehrenamtliche Arbeit im Gemeinderat und im Ortschaftsrat. „Ich freue mich und hatte eine gute Zeit. Aber ich bin auch froh über den Abschied .“

Ein gutes Miteinander

Besondere Leistungen in den zwei Jahrzehnten Kommunalpolitik nimmt Schwarz für sich selbst nicht in Anspruch. Na ja, die Gäublickhalle in seinem Heimatstadtteil Gebersheim wäre ohne ihn wohl nicht gebaut worden.

„Ein gutes Miteinander“ gibt er den Ratskollegen und der Verwaltungsspitze mit auf den Weg. „Es bringt nichts, wenn man gegeneinander arbeitet.“ In diesen aufgeregten Zeiten ein weiser Ratschlag.