Der Geflügelhofbesitzer Michael Föll aus Großbottwar verzeichnet durch den Fipronil-Skandal mehr Nachfrage nach regionalen Eiern. Wir haben mit ihm gesprochen.

Großbottwar - Martin Föll hat einen Geflügelhof im Sauserhof, hat noch nie Fipronil verwendet und erfährt seit dem Skandal um das Insektizid eine höhere Nachfrage nach hiesigen Eiern. Zudem fragen die Kunden kritischer nach. Ob das so bleibt, bezweifelt der Großbottwarer aber.

 
Herr Föll, ist bei Ihnen auf dem Hof alles gut?
Ja, es ist alles gut. Wir haben Fipronil zum Glück noch nie verwendet. Ich bin sehr dankbar, dass ich das so beruhigt sagen kann. Wir haben im Hofladen jetzt auch Schilder an den Regalen. Darauf steht, dass wir kein Fipronil einsetzen und die Kunden unsere Eier weiterhin ohne Bedenken und mit vollem Genuss genießen können.
Wie schützen Sie Ihre Hühner vor Milben und Co.?
Wir verwenden einen Silikatstaub. Der sieht im Grunde aus wie Mehl, hat aber, wenn man ihn unter dem Mikroskop betrachtet, ganz feine raue und scharfe Kanten. Diese machen den Milben den Weg zu den Hühnern sehr beschwerlich, sodass sie im besten Fall gar nicht erst ankommen. Der Silikatstaub wird nach dem Waschen und Desinfizieren immer wieder in die einzelnen Stallabteile gestreut, bevor die neuen Hennen einziehen. Es handelt sich um ein biologisches Produkt, das auch in jedem Bio-Betrieb eingesetzt wird.
Welche Auswirkungen hat der Skandal auf Sie und Ihren Betrieb?
Die Nachfrage ist größer geworden, seit das Ganze ans Licht kam. Allerdings können wir nur das liefern, was wir haben. Insofern haben wir keinen Mehrerfolg. Ich kann ja den Hühnern nicht sagen, dass sie jetzt täglich drei Eier legen sollen . . .
Fragen die Kunden jetzt kritischer nach?
Ich finde es sehr gut, dass der Endkunde nachfragt. Wir haben gerade viele neue Kunden im Hofladen und auf dem Markt. Und wir hoffen, dass ihnen unsere Eier so gut schmecken, dass sie wiederkommen. Wobei ich befürchte, dass wir diejenigen, die bislang Billig-Eier im Discounter gekauft haben, nicht wirklich halten können.
Worauf sollen Kunden beim Eierkauf denn achten?
Dass die Eier aus der Region sind. In ganz Baden-Württemberg ist bislang kein Fall von Fipronil bekannt. Zu erkennen sind die Eier von hier an der „08“ gleich nach dem „DE“ auf dem Stempel.