Bevor der Bagger rollt will die Gerchgroup die Öffentlichkeit über ihre Pläne für die Bebauung des Eiermann-Campus informieren. Einen Arbeitstitel hat das Projekt nun auch: Garden Campus Vaihingen.
Stuttgart - Den Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Bebauungsplan hat der Gemeinderat Mitte April bereits gefasst, und ein Architektenwettbewerb ist ebenfalls beschlossene Sache. Doch bevor die Investoren der Gerchgroup um den früheren PDI-Geschäftsführer Mathias Düsterdick die Bagger auffahren lassen, soll die Öffentlichkeit über die Pläne informiert werden und selbst Vorschläge einbringen dürfen.
Die Bürgerbeteiligung beginnt mit einem Tag der offenen Tür am kommenden Samstag, 30. April. Dabei können sich Interessierte ein Bild über die aktuelle Bebauung des Areals mit seinen denkmalgeschützten Bürogebäuden nach den Plänen des Architekten Egon Eiermann ein Bild machen. Die geführten Begehungen des Geländes dauern etwa eine Stunde, aus organisatorischen Gründen sollten sich Teilnehmer vorher unter der Mailadresse anmeldungbb@sp-projektpartner.de anmelden.
Erste Bürgerbeteiligungsrunde am 4. Mai
Am 4. Mai folgt dann die erste von zwei geplanten sogenannten Informations- und Dialogveranstaltungen, für die sich Interessierte ebenfalls unter der genannten Mailadresse anmelden müssen. Die Diskussionsrunden sollen nach Angaben der Gerchgroup jeweils von 18 bis 22 Uhr dauern, Ort und Tagesordnung erfahren die angemeldeten Teilnehmer dann per Mail. Die Organisatoren weisen darauf hin, dass bei zu großem Andrang eine Zufallsauswahl der Teilnehmer vorgenommen werden muss.
Im vergangenen Jahr hatte zunächst die Düsseldorfer Property Development Investors GmbH (PDI) um Mathias Düsterdick das seit 2009 brachliegende Gelände erworben. Wenig später verkaufte Düsterdick seine Anteile an PPI und gründete Ende Oktober 2015 gemeinsam mit Christoph Hüttemann die Gerchgroup ebenfalls mit Sitz in Düsseldorf. Die Rechte am Eiermann-Campus nahm Düsterdick quasi mit in das neue Unternehmen.
Die Stadt selbst hatte in einem Kolloquium 2013 schon einmal Ideen für einen Wirtschafts- und Universitätscampus mit Veranstaltungsgebäude entwickeln lassen. Die vorhandenen Parkplätze könnten demnach mit Wohnungen bebaut werden – ein wirtschaftlicher Ausgleich für die teure Sanierung. Laut den damaligen Plänen könnten zwölf Gebäude mit vier bis sieben Geschossen sowie ein Hochhaus mit 15 Etagen entstehen. Das entspräche etwa 500 Wohnungen, die in Stuttgart dringend benötigt werden. Allerdings gilt Wohnungsbau an diese Stelle wegen des Verkehrslärms als durchaus problematisch.