Das Fach Musik soll vom Schuljahr 2016/17 an aus dem Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur (MeNuK) herausgenommen werden und bereits ab Klasse 1 ein eigenständiges Schulfach sein.

Stuttgart - Musik soll künftig im Südwesten als eigenständiges Fach ab der ersten Klasse unterrichtet werden. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) kündigte am Mittwoch in einer Landtagsdebatte in Stuttgart an, das Fach werde zum Schuljahr 2016/17 aus dem bisherigen Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur (MeNuK) herausgenommen. Nach den Worten seines Sprechers werden Fächerverbünde kritisch gesehen, denn eine Ausdifferenzierung bringe einer wissenschaftlichen Auswertung zufolge höhere Leistungen. Die anderen Elemente des Verbundes MeNuK münden den Angaben nach in die weiteren Fächer Sachunterricht und bildende Kunst/Werken.

 

Die CDU-Abgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch lobte das Musikleben im Südwesten, mahnte aber mehr Möglichkeiten für ältere Schüler an. Insbesondere die Schüler des achtjährigen Gymnasiums hätten häufig keine Zeit mehr, sich im Musikverein zu engagieren. Baden-Württemberg sei jedoch das Musikland Nummer 1. Das zeige die Zahl von mehr als 220 Musikschulen mit 7600 Lehrkräften und 200.000 Schülern. Jeder vierte Erstplatzierte bei „Jugend musiziert“ komme aus Baden-Württemberg. Der Südwesten habe auch die stärksten Blasmusikverbände mit 280.000 Aktiven, fügte die stellvertretende Vorsitzende der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände hinzu.

In den Ganztagsschulen spiele die Kooperation mit außerschulischen Einrichtungen ein große Rolle: Von den 172 Startergrundschulen des vergangenen Jahres nutzten 104 das Angebot von Musikschulen - und -vereinen.