Aber die Art und Weise, wie diese Geschichten heute erzählt werden, hat sich verändert: Im Leipziger Zoo liefern sogenannte QR-Codes, die mit dem Smartphone erschlossen werden, den Besuchern Hintergrundwissen. Auf Facebook ist der Zoo dank des Hypes um das schielende Opossum Heidi bei mehr als 50 000 Freunden angelangt. Junhold, jetzt wieder ganz Marketingmann, spricht über regelmäßige Besucherumfragen, die der Zoo durchführt, und über professionelle Marktforschung. „Wir versuchen, Trends zu verstehen, und herauszufinden, wie unsere Besucher ticken.“

 

Den Zoo sieht er schon heute in einem harten Wettbewerb mit Shoppingzentren, Kultureinrichtungen und anderen Ausflugszielen. Junhold stellt sich die Frage: „Wie setzt sich der Zoo am Frühstückstisch der Familie in diesem Wettbewerb um Aufmerksamkeit durch?“ In Ballungsräumen wie Leipzig und Stuttgart ist die Konkurrenz besonders groß. Jörg Junhold verlässt das Affenhaus. Es ist Mittagszeit in Leipzig, und die ersten Besucher des Zoos reihen sich beim Urwald-Café und beim Urwald-Grill in die Schlangen ein. Es gibt Schnitzel mit Brötchen oder Bockwurst, hier in Afrika, mitten in Sachsen.