Die Gerlinger Feuerwehr hat einen unerwarteten Besucher im Gerätehaus begrüßt: Ein Junge kam, um sich zu bedanken. Die Einsatzkräfte hatten ihn aus einer extrem misslichen Lage befreit.
Die Not war groß an jenem Nachmittag auf der Skatebahn, sehr groß: Der große Bruder will seinem kleinen, fünf Jahre alten Bruder auf dem Freizeitgelände an der Gerlinger Breitwiesenschule helfen. Der Jüngere will die Halfpipe im Skatepark hoch, schafft es nicht ganz, der Ältere streckt deshalb den Arm durch das Gerüst, um ihn so nach oben zu schieben. Der Junge ist oben, doch der Siebenjährige steckt fest. Er kann den Arm nicht mehr zurückziehen, das Gelenk ist verdreht. Auch die anwesenden Erwachsenen können nicht helfen. Sein Vater stützt ihn ab, um die Situation etwas erträglicher zu machen.
Das Rettungsgerät ist zu groß
Die Situation ist so misslich, dass die Feuerwehr gerufen wird. Die Einsatzkräfte wollen erst mit hydraulischem Rettungsgerät die Situation lösen, doch das ist viel zu groß dimensioniert für die schmalen Stangen, zwischen denen der Siebenjährige feststeckt. Die Feuerwehrmänner zögern nicht lange, nehmen ihr Handwerkszeug zu Hilfe und schrauben das Geländer auseinander. Der Junge ist überglücklich, der inzwischen schweißgebadete Vater ebenso, und natürlich auch der Bruder.
Letztlich übergab die Feuerwehr den Jungen dem Rettungsdienst, der dazugekommen war. Glücklicherweise musste der Junge nicht ins Krankenhaus. Währenddessen befestigte die Wehr das Geländer, um es wieder betriebssicher zu machen.
Für die Feuerwehr war dieser Einsatz nach rund einer halben Stunde beendet. Vielleicht wäre er einer von vielen geblieben, hätte es nicht ein paar Tage später am Feuerwehrhaus geklingelt. Der Junge, der seinen Arm eingeklemmt hatte, stand vor der Tür und übergab dem Gerätewart ein selbst gemaltes Bild. „Meine Helden danke das ihr Mir geholfen habt“, hat er orthografisch verbesserungswürdig, aber inhaltlich rührend über sein Bild von Feuerwehrmann, Einsatzfahrzeug und Halfpipe, Sonne und Himmel geschrieben.
Eine eher seltene Aktion
„Über die Aufmerksamkeit des Kindes freuen wir uns unheimlich“, hat die Feuerwehr dazu im Internet geschrieben. „Nochmals vielen Dank. Es wird einen ganz speziellen Platz in unserem Feuerwehrhaus bekommen!“ Und sie fügt an: „Wir freuen uns, dass es Dir wieder gut geht, kleiner Mann!“
Die Menschen seien immer dankbar, wenn ihnen geholfen werde, sagt der Gerlinger Wehrsprecher Dennis Blos. Das zeige sich am ehesten, wenn Kindern geholfen oder eine Katze vom Baum geholt werde. Dass sich die Menschen aber ausdrücklich erkenntlich zeigen, sei doch eher selten. Ihn freut der Dank, wissend, dass Einsätze oft nicht so glimpflich ausgehen, und die Betroffenen dann bei aller Dankbarkeit zunächst andere Sorgen und Nöte haben.