Die Haupttäter in dem Missbrauchsskandal wurden vor einem Jahr verurteilt. Welche Konsequenzen haben Politik und Behörden gezogen?

Stuttgart - Exakt ein Jahr nach dem Urteil gegen die zwei Haupttäter im Missbrauchsfall Staufen harrt ein Teil der juristischen Aufarbeitung noch der Erledigung. Berrin T. und Christian L. sind im Gefängnis: die Alleinerziehende, die ihren Sohn über Jahre sexuell missbrauchte und gegen Geld an Männer zur Vergewaltigung freigab, und ihr einschlägig vorbestrafter Lebensgefährte, der das pädokriminelle Netzwerk im Darknet aufgebaut hatte und selbst mehrmals pro Woche über den Jungen hergefallen war. Beide Urteile sind rechtskräftig – in ihrem Fall zwölfeinhalb Jahre Haft, in seinem zwölf Jahre mit anschließender Sicherungsverwahrung. Auch die fünf anderen beteiligten Männer sitzen im Knast.