Nach einem Jahr seines Bestehens ziehen die Organisatoren des Welthauses samt Welcomecenter eine positive Bilanz. Die Anfrage ist hoch und immer mehr Gruppen zieht es unter das Dach des Domizils im Alten Waisenhaus.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Die Konsolidierungsphase ist gerade abgeschlossen, da haben sich die Organisatoren des Welthauses bereits ein hohes Ziel gesteckt: „Dass was in Stuttgart und in der Region der Hospitalhof und das Haus der Katholischen Kirche für die beiden großen Kirchen sind, wollen wir im Bereich Eine Welt werden“, sagt Ralf Häußler vom Welthausverein.

 

Man scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Denn das Sammelsurium von Organisationen und Gruppen der Einrichtung wird immer bunter: Zur Eröffnung vor einem Jahr tummelten sich noch etwa 20 Vereine unter dem Dach des Welthaus-Domizils im Alten Waisenhaus am Charlottenplatz. Mittlerweile sind es 30 Gruppierungen, die Bildungsarbeit im Bereich Erste Welt zu interkulturellen, migrations- und entwicklungspolitischen Themen anbieten. Auf dem Programm stehen Vorträge, Lesungen, Seminare, Ausstellungen und Musik. Mit einem Globalen Klassenzimmer für alle Altersstufen, einer Weltwerkstatt, einem Weltcafé und einem Weltladen ist im Herzen der Stadt ein lebendiger Treffpunkt der Kulturen entstanden.

Organisatoren sind sehr zufrieden

Die Organisatoren sind mit der Resonanz zufrieden: „Die Möglichkeit, hier mit unterschiedlichen Akteuren zusammenzuarbeiten, hat dem Einsatz der zivilgesellschaftlichen Gruppen für nachhaltige Entwicklung und globale Gerechtigkeit in Stuttgart und in der Region erheblichen Auftrieb gegeben“, sagt Welthausvorstand Lucimara Brait-Poplawski.

Zufriedene Gesichter auch im Willkommenszentrum, das wegen seiner internationalen Gäste Welcome Center heißt. Im ersten Jahr seines Bestehens wurden 3500 Besucher gezählt. Finanziert wird es von der Stadt und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Vor allem EU-Bürger steuern die Beratungsanlaufstelle an, die Unterstützung in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Sprache benötigen. Mitarbeiter geben auch Tipps, an wen sie sich wenden können, um ihren Aufenthaltstitel klären zu lassen und wie es um die Sozialversicherung bestellt ist. Die Neubürger wollen offenbar alles richtig machen, denn die Mitarbeiter beantworten auch Fragen zur Mülltrennung und erklären, wie man legal eine Haushaltshilfe beschäftigt.

Beim Fest zum einjährigen Bestehen des Welthauses samt Welcome Center am Freitag und Samstag war Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) voll des Lobes: „ Es ist eine Perle in der Stadt, eine Art Elementarschule für internationale Verständigung und Zusammenarbeit.“ Das Welthaus „erleichtere das gegenseitige Verständnis und übt das Wissen von- und übereinander“.