Brigitte Russ-Scherer, die Vorsitzende der Podium-Musikstiftung, und der künstlerische Leiter Joosten Ellée arbeiten intensiv an der Festival-Vorbereitung. Foto: Roberto Bulgri/n
Bis zum Eröffnungskonzert des Esslinger Podium Festivals am 8. Mai ist es noch etwas hin, doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Publikum bekommt diesmal die Chance, sich an der Planung eines Konzerts zu beteiligen.
Alexander Maier
14.02.2025 - 08:00 Uhr
Mit mehr als 20 innovativen Musikprojekten möchte das Podium Festival vom 8. bis 18. Mai in Esslingen Akzente setzen. „Trotz und Träume“ ist das Programm in diesem Jahr überschrieben, und wie immer darf das Publikum gespannt sein, welche Formate und Finessen der künstlerische Leiter Joosten Ellée und sein Team diesmal ausgetüftelt haben. Unter Ellées Regie pflegen die Podium-Macherinnen und -Macher mehr denn je den Schulterschluss mit örtlichen Klangkünstlern und Ensembles, sie wollen in der Stadt präsent sein und mit einer besonderen Aktion das Publikum in die Programmgestaltung einbeziehen.
Freunde des Festivals wissen nur zu gut, dass das Podium stets für Überraschungen gut ist. Ehe der Kartenvorverkauf für alle Podium-Veranstaltungen am 21. Februar beginnt, bietet ein Prolog am Sonntag, 16. Februar, ab 17 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum Komma bereits einen ersten Einblick in das Festivalprogramm. Bei freiem Eintritt stellt Joosten Ellée die geplanten Konzerte, die Aktionen im öffentlichen Raum und die zahlreichen sonstigen Aktivitäten rund um das Festival vor – etwa die Klangausstellung „Laute Bäume“, die am 4. Mai im Maille-Park eröffnet wird und die Reihe der „Musikalischen Mahnmale“ fortsetzen wird: Diesmal widmet sich das Podium dem Regenwald mit neu komponierten und produzierten Stücken von Djuena Tikuna aus Brasilien und Huguette Tolinga aus dem Kongo.
Hart am Puls der Zeit
In der Open-Air-Ausstellung „Last chance to hear“ brachte das Podium Festival 2023 im Merkelpark Porträts vom Aussterben bedrohter Tiere zum Klingen. Foto: Roberto B/ulgrin
Musikalisch begleitet wird der Prolog im Komma vom Rothko String Quartet. Und natürlich gibt es dort am kommenden Sonntag auch Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Das Programm bewegt sich hart am Puls der Zeit: „Dreht sich die Welt jedes Jahr ein bisschen schneller?“, fragt die Festival-Crew sich und ihr Publikum. Und sie gibt sogleich die Antwort: „Anstatt sich den kollektiven Schwindelgefühlen der Gesellschaft hinzugeben, feiern wir 2025 ‚Trotz und Träume’ – ein Festival, vollgepackt mit musikalischen Testamenten unterschiedlichster Genres, den lautesten Besetzungen, die Esslingen je gehört hat, und Ideen für die Zukunft – und das nicht zu knapp: Das Podium Festival 2025 wird aus allen Nähten platzen.
Anstelle eines Knalls gibt’s aber einfach zehn Tage lang den vielleicht verblüffendsten Soundtrack unserer Gegenwart.“
Partizipation wird beim Podium Festival seit jeher großgeschrieben. Dazu passt die neue Konzertreihe „Wunschkonzert“, die im Mai 2025 startet. Im Mittelpunkt eines jeden Konzerts stehen Musikstücke, die von Esslingerinnen und Esslingern vorgeschlagen und – speziell arrangiert – von Podium-Musikerinnen und -Musikern gespielt werden. Wer sich mit eigenen Vorschlägen beteiligen möchte, sollte die Projektleiterin Henrike Hoffmann wissen lassen, welches besondere Erlebnis, Gefühl oder Ereignis sich mit der jeweiligen Komposition verbindet.
„Herzstücke“ im Rampenlicht
Ganz egal, aus welcher Musikrichtung das Stück stammt oder wie lang es ist – Vorschläge sind noch bis 20. Februar möglich. Aus all diesen eingereichten „Herzstücken“ wählt das Podium-Team unter Leitung von Joosten Ellée die Stücke aus, die mit den dazugehörigen Geschichten am 14. Mai im Mittelpunkt des „Wunschkonzerts #1“ im Bürgersaal des Alten Rathauses stehen werden. Vorschläge können entweder mit der Post an das Podium Festival, Heilbronner Straße 11/1 in 73 728 Esslingen oder per E-Mail an post@podium-esslingen.de eingereicht werden.