Rund 100 Stuttgart-21-Gegner haben die Zufahrt zur Baustelle des Grundwassermanagements blockiert. Die Polizei trug die Blockierer weg.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Rund 100 Stuttgart-21-Gegner aus dem Umfeld der "Parkschützer" haben am frühen Montagmorgen für einige Stunden wieder die Zufahrt zur Baustelle des Grundwassermanagements blockiert. Mehrere Fahrzeuge der Baufirma kamen nicht auf das Gelände, das sich gegenüber dem Südflügel des Hauptbahnhofs befindet. Am Vormittag lösten etwa 80 Polizisten die Blockade auf. Einige Demonstranten wurden weggetragen. Ein Gegner des Milliarden-Bauprojekts sackte bei der Räumung in sich zusammen. „Für uns war keine Ursache erkennbar“, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann war bewusstlos und wurde ins Krankenhaus gebracht.

 

Trotz des vereinbarten Baustopps für den Tiefbahnhof werde weiter am Grundwassermanagement gearbeitet, kritisierte der Sprecher der „Parkschützer“, Matthias von Herrmann. Er wandte sich zugleich gegen den neuen Vorschlag von Bahnchef Rüdiger Grube, den Bau- und Vergabestopp für Stuttgart 21 bis zum 15. Juli zu verlängern: Dies sei ein „fauler Kompromiss“. Ursprünglich hatte die Bahn angekündigt, von diesem Montag an wieder die Bagger rollen zu lassen

Die Blockade ist seit knapp zwei Wochen das Mittel des Protests, auf den die Gegner des Bahnhofsprojekts setzen. Bisher hatten jeweils 30 bis 40 Menschen an der Blockade teilgenommen. In der vergangenen Woche waren mehrfach Platzverweise gegen die Blockierer ausgesprochen worden. Die S-21-Gegner machen mit der Blockade auf die Baumaßnahmen aufmerksam, die von dem Bau- und Vergabestopp der Bahn, der kurz nach der Landtagswahl seither gegolten hatte, ausgenommen waren. Dazu zählt das zu jener Zeit bereits eingerichtete Gebäude für das Grundwassermanagement im Schlossgarten gegenüber dem Südflügel des Bahnhofs. "Baustopp selber machen", lautet das Motto derer, die die Arbeiten zum Erliegen bringen wollen.


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