Die Firma Boller Fruchtsäfte unterstützt die Göppinger Aktion Rückenwind mit einer eigens zu diesem Zweck kreierten Mischung aus leckeren Frucht- und Gemüsesäften.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Die Kombination ist außergewöhnlich, aber ausgesprochen schmackhaft: Physalis – das sind diese kleinen, von Natur aus hübsch verpackten, dunkelgelben Früchte, die auf Büfetts gerne mal als Deko benutzt werden – und Karotte. Gemixt mit einigen anderen Säften und Konzentraten hat die Firma Boller Fruchtsäfte daraus ein leckeres Getränk kreiert, das für einen ebenso außergewöhnlichen guten Zweck eingesetzt wird.

 

50 Cent pro verkaufter Flasche, die seit dieser Woche im Handel ist und 2,59 Euro kostet, gehen auf direktem Wege an die im Kreis Göppingen vor einigen Jahren gegründete Aktion Rückenwind. Die ökumenische Initiative, zu der die Caritas, die Diakonie, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung und das Netzwerk Arbeitswelt zusammengefunden haben, fördert einkommensschwache Familien, in denen das Geld, beispielsweise für eine schulische Nachhilfe, für den Musikschulunterricht, für eine sportliche Betätigung oder für Feriencamps der Kinder nicht reicht.

Die Partner sind sich schnell einig gewesen

Die Idee für die flüssige Spendenedition hatte der emeritierte Geislinger Hochschulprofessor Werner Ziegler gehabt. Er klopfte bei Karin Stolz an – und rannte, wie er bei der Premierenabfüllung des Rückenwind-Safts selbst erklärte, bei der Co-Geschäftsführerin der Boller Fruchtsäfte mit seinem Ansinnen gleich offene Türen ein. Nachdem Ziegler ihr das Tun der Aktion Rückenwind nähergebracht hatte, war für Karin Stolz klar, „dass wir das gerne machen wollen, um zumindest in diesem Bereich auch ärmeren Kindern einen guten Start in die Bildung zu ermöglichen“.

Rasch waren die beiden Mit-Chefs, ihre Schwester Monika Fürnikl und ihr Bruder Uli Stolz, ebenfalls überzeugt. Und während der Produktionsverantwortliche wegen der passenden Saftmischung umgehend zu tüfteln begann, knieten sich seine Schwestern nach etlichen weiteren Gesprächen mit den Rückenwind-Machern in die Umsetzung des Projekts. Sabine Stövhase von der Caritas lobte die Partnerschaft, die mit dem Vertrieb der ersten 3000 Flaschen jetzt erst so richtig beginnt, bereits in den höchsten Tönen: „Wir konnten sehr schnell deutlich machen, was es heißt, in einem reichen Land arm zu sein, vor allem für Kinder, die nichts dafür können.“ Es gehe um einen Mangel an Teilhabe, um einen ausbleibenden Schulerfolg und um die sinnvolle Gestaltung der Freizeit, die oft am fehlenden Geld scheitere, fügte sie hinzu.

Auch die Inhalte der Aktion Rückenwind werden transportiert

Die Vitaminspritze für die Aktion durch den Verkauf des Rückenwind-Safts sei aber nicht nur finanzieller Natur, betonte Werner Ziegler. „Weil das Produkt beim Kunden ankommt, kommen auch die Inhalte, um die es geht, bei den Menschen an.“ Und der frühere Leiter der Geislinger Hochschule ging sogar noch weiter: „Selbst wenn uns die humanitäre Seite egal sein sollte, können wir es uns rein wirtschaftlich gar nicht leisten, auf qualifizierten Nachwuchs zu verzichten.“ Es wäre deshalb auch in dieser Hinsicht schlimm, jemanden, der das Potenzial hat, nur wegen des Geldes, das ihm womöglich fehlt, zu benachteiligen.

Der Landrat Edgar Wolff war ebenfalls zum Startschuss für den Rückenwind-Saft gekommen: „Wir tun als Kreis sehr viel in diesem Bereich und fördern, wo es möglich ist. Dennoch ist eine unbürokratische Hilfe, wie sie hier angeboten wird, unverzichtbar“, sagte er, froh über die Initiative.