Die zehn Frühjahrsmessen vereinen alles, was es braucht, um ein „gesundes und bewusstes Leben“ zu führen. Neu dabei ist in diesem Jahr die Messe Dance World. Wie sehen die weiteren Pläne der Messe Stuttgart aus?

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Nachhaltigkeit und Do-it-yourself – das sind die Schlagwörter, unter denen man die zehn Einzelmessen unter dem Dach der Frühjahrsmesse 2019 zusammenfassen kann. Die Kreativmesse bietet Unterstützung beim selbstgestalteten Foto- oder Tagebuch. Auf den Messen Fair Trade, Slow Food oder Yoga finden die Besucher wiederum alles, was ihr Leben verbessert: fair produzierte Kleidung, Lebensmittel direkt vom Produzent oder Tipps für eine achtsame Lebensweise.

 

Messen müssen heute ganz speziell auf die Interessen der Verbraucher zugeschnitten sein

Damit bietet die Messe Stuttgart nach eigenen Angaben ein bundesweit einmaliges Angebot an. Ziel sei dabei keineswegs eine Art „Gemischtwarenladen“, sagt Guido von Vacano. Er ist Bereichsleiter der Stuttgarter Publikumsmessen Freizeit und Lifestyle. „Die Besucher kommen, wenn wir sie ganz speziell bei ihren Interessen abholen“, sagt von Vacano. So sei eine reine Foodmesse für viele recht uninteressant: „Allgemeine Verbrauchermessen sind tot.“

Die Slow Food-Messe hingegen lockt die Besucher und auch die Aussteller von überall her nach Stuttgart, weil sie eben speziell genau dieser Ernährungsbereich interessiert. Viele Aussteller sind aus Italien, also von dort, wo die Slow Food-Bewegung einst auch entstanden ist.

Die Slow Food ist der Publikumsmagnet. Was ist ein gutes Brot? Wie koche ich klimafreundlich? Oder wie werde ich „nachhaltig satt in der Stadt?“ Der Andrang ist bereits am frühen Freitagmittag riesig, die schmalen Gänge sind voll. „Das Thema bewusste Ernährung verliert nicht an Relevanz“, sagt von Vacano. Die Besucher erwarten dann natürlich dazu ein fundiertes, in die Tiefe gehendes Angebot, das sei aber bei jeder der einzelnen Messen, sagt von Vacano. „Die Leute wollen etwas Neues lernen, Hersteller von Produkten bei uns persönlich treffen.“ Ob das nun die Yoga-Anhänger seien oder die Gartenfreunde, denn die meisten Besucher kommen tatsächlich wegen ihrem speziellen Thema. „Aber mit dem Ticket für die zwei Tage können sie sich natürlich auch die anderen Bereiche anschauen“, sagt von Vacano.

Er ist überzeugt, die Messe Stuttgart vereine die größte Anzahl an Ausstellern zu dem Thema Nachhaltigkeit. „Jeder findet hier eine ganz besondere Lösungen zu seinen täglichen Fragen über ein bewusstes Leben.“ Das kann das fertige Wildbienenhotel für den eigenen Garten sein, die fair hergestellte Jeans oder das Brot vom Bäcker aus der Region, mit Dinkelmehr gebacken speziell für Allergiker.

Tanzen, essen und Yoga: alles, für ein gutes Leben

Neu dabei ist in diesem Jahr die Dance World Stuttgart. Auf den ersten Blick hat Tanzen nun nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. „Nachhaltigkeit bezieht sich für viele längst nicht mehr nur auf Umwelt und Naturschutz“, sagt von Vacano. Sein Kollege Andreas Wallbillich, stellvertretender Unternehmenssprecher bei der Messe Stuttgart, ergänzt: „Viele wünschen sich ein achtsameres Leben, suchen persönliches Wohlbefinden, nicht Selbstoptimierung.“ Und auch das sei nachhaltig. Deshalb seien die Messen Yoga und Tanzen eine ideale Ergänzung zu den bisherigen Messen.

Neu ab 2020: eine eigene Messe rund um Holz- und Blechblasinstrumente

Worauf suchen die Menschen Antworten? Welche Interessen gibt es? „Wenn wir das wissen, suchen wir Menschen, die irgendwo auf der Welt Teil dieser Bewegung sind“, erklärt von Vacano die Entstehung eines Messekonzeptes. So sei man zum Beispiel kürzlich darauf gestoßen, dass Baden-Württemberg quasi das Land der Blasmusik ist. Erstmals bietet die Messe Stuttgart deshalb im März 2020 eine eigene Messe rund um Holz- und Blechblasinstrumente an, die „Brawo“ („Brass und Woodwind“). „Die Vorbereitung hat gigantisch viel Spaß gemacht“, sagt von Vacano.