Sie kommen ohne Rezept, dafür mit Einbruchswerkzeug: Apothekeneinbrecher haben in Stuttgart und der Region offenbar ihre Winterpause beendet. Nachbarn hören verdächtige Geräusche.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Offenbar weniger auf Medikamente als vielmehr auf Bargeld hat es ein Einbrecher abgesehen, der am Samstag eine Apotheke in Degerloch heimgesucht hat. Ob und was der Täter dabei erbeutet hat, ist zunächst unklar geblieben. Mit dem Einbruch endet allerdings eine längere Pause der Apothekeneinbrüche in der Region.

 

Besonders wegen ihrer Glasschiebetüren sind Apotheken in der Vergangenheit ein bevorzugtes Ziel von Eindringlingen in Stuttgart und den umliegenden Landkreisen gewesen. Ob verbesserte Sicherungen an den Zugängen die Täter in letzter Zeit weitgehend abgehalten haben, kann die Polizei noch nicht feststellen. Tatsache ist, dass sich der letzte Stuttgarter Fall Mitte November 2017 im Stadtteil Münster abgespielt hatte. In der Mainstraße hatten Unbekannte die Eingangstüre aufgehebelt.

Nachbarn hören Geräusche

Nun machte sich wieder ein Einbrecher ans Werk – diesmal in der Epplestraße in Degerloch. Dabei drang er allerdings über einen Nebeneingang in die Verkaufsräume ein. Als Tatzeit hat die Polizei den Samstag gegen 2.30 Uhr notiert. „Zu dieser Zeit hatten Anwohner Geräusche gehört“, sagt Polizeisprecher Martin Schautz. Der Täter durchsuchte die Büroräume nach Wertsachen und verschwand wieder – über ein Fenster auf der Gebäuderückseite. Von dort aus konnte er unerkannt entkommen. Ob er es auf Geldkassetten oder den Tresor abgesehen hatte, darüber gibt es zunächst keine Erkenntnisse. Hinweise an das zuständige Polizeirevier werden unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 34 00 erbeten.

Auch in der Region ist die Einbruchpause offenbar beendet. Hatten Täter dort zuletzt am 1. Dezember 2017 in einer Apotheke in Unterensingen (Kreis Esslingen) zugeschlagen, so war in der Nacht zum Sonntag in Mötzingen (Kreis Böblingen) eine offenbar professionelle Gruppierung am Werk. Die Täter hebelten in der Bondorfer Straße die Eingangstüre auf und rissen mit brachialer Gewalt einen Tresor aus dem Boden. Sie verschwanden mit dem Stahlschrank.

Nachbarn wurden laut Polizeiangaben durch „komische Geräusche“ aufmerksam. Allerdings alarmierten die Zeugen die Polizei erst, als ein Fahrzeug vom Tatort wegfuhr. Die Täter hatten dadurch einen nicht einholbaren Vorsprung. Über den Inhalt des Tresors gab es zunächst keine Angaben. Der Schaden, den die Einbrecher hinterließen, wird auf 2500 Euro geschätzt.