Trauer bei den Kleintierzüchtern: Ein Unbekannter ist mehrfach in die Anlage eingebrochen und hat Baby-Kaninchen gestohlen. Beim dritten Einbruch konnten die Züchter ein Foto vom Täter schießen – er ist an beiden Armen tätowiert.
Plieningen - Markus Maiers Söhne sind untröstlich. Innerhalb einer Woche wurden den beiden Jungen neun ihrer geliebten Kaninchen geklaut. Ein Unbekannter ist in drei Nächten in Maiers Parzelle in der Kleintierzüchter-Anlage an der Maurenstraße eingestiegen und hat den Müttern die Kaninchen-Babys aus den jüngsten Würfen entrissen. „Ohne Muttermilch gehen die ein“, sagt Markus Maier.
Vier Wochen alt waren die Karnickel erst. Zudem sind dem Dieb laut Maier, der Vorsitzender des Plieninger Kleintierzüchter-Vereins ist, 30 Hühnerküken eines Kollegen zum Opfer gefallen. Die Gehege waren nur mit einem Riegel verschlossen, weshalb der Täter leichtes Spiel hatte und keine Spuren hinterließ. Darum war Maier auch erst nach dem zweiten Einbruch aufgefallen, dass Tiere fehlten. Immerhin hat er rund 60 Kaninchen in mehreren Ställen.
Aus Züchtersicht wären die Hühner viel wertvollere Beute
Warum jemand die Kaninchen und Küken klaut, weiß Maier nicht: „Ich habe keine Idee, warum jemand so etwas macht.“ Denn mit seinen Kaninchen habe er schon lange keinen Preis mehr bei einer Kleintierzüchter-Schau gewonnen. Aus Züchtersicht wären seine Hühner weitaus lukrativer gewesen. Dennoch war jedes Kaninchen rund 30 Euro wert. Ums Geld geht es Maier aber nicht. Mehr um seine Söhne und das schlechte Gefühl, dass jemand nachts durch die Anlage schleicht.
Seit dem zweiten Einbruch legt sich Markus Maier mit einigen Kleintierzüchter-Kollegen nachts regelmäßig auf die Lauer. Erwischt haben sie den Dieb noch nicht. Doch beim dritten Einbruch konnten sie mit einer Kamera mit Bewegungsmelder ein Foto von dem Einbrecher schießen. „Er hat kurze Haare und beide Arme tätowiert“, berichtet Maier. Er hofft, dass der Dieb nun schnell gefunden wird.
Die Polizei tappt noch im Dunkeln
Die Polizei tappt trotz dieser Fotos derzeit noch im Dunkeln. Laut dem Sprecher Jens Lauer ist der Einbrecher noch nicht gefasst. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Diebstahl aufgeklärt wird, sei mit dem Foto des Unbekannten aber auf jeden Fall höher. Sei es, weil der Täter bereits in der Datenbank gespeichert ist. Oder weil ein Tatverdächtiger leichter überführt werden kann, weil ein eindeutiger Beweis vorliegt. Markus Maier und seiner Familie bleibt nur zu hoffen, dass der Unbekannte gefasst wird und nicht noch einmal zuschlägt. Damit die Söhne nicht noch mehr ihrer geliebten Karnickel beweinen müssen.