Unbekannte sind in der Nacht zum Sonntag in die Stadtkirche Schorndorf eingestiegen. Anstatt Geld aus gut gefüllten Opferstöcken konnten sie allerdings nur ungewöhnliche Beute machen.

Schorndorf - So haben sich die unbekannten Einbrecher ihren Beutezug durch die Schorndorfer Stadtkirche sicherlich nicht vorgestellt. Anstatt gut gefüllter Opferstöcke fanden sie 60 Schokoriegel, die eigentlich die jungen Sänger des Stuttgarter Knabenchors Collegium Iuvenum nach ihrem Konzert am Sonntagabend bekommen sollten. Zudem konnten die Täter noch zwei ältere Handys und ein iPad entwenden. „Das sind abgelegte Geräte, die wir zur Kontrolle der Impfnachweise nutzen“, berichtet Heike Kistner, Vorsitzende des Kirchengemeinderates. Aus einer Sammelbox für Postkarten konnten die Diebe zudem ein wenig Bargeld erbeuten.

 

Mehrere Türen aufgebrochen, aber am Safe gescheitert

Mehr schmerzen die Gemeinde die Sachschäden, welche die Einbrecher hinterlassen hatten und die von der Polizei auf rund 2000 Euro geschätzt werden. Um in die Kirche zu kommen, haben diese in der Nacht zum Sonntag die große Eingangstür zum Kirchhof aufgebrochen. Beschädigt haben die Unbekannten zudem die Tür zur Sakristei sowie eine weitere Tür, hinter welcher sich der Safe befindet. Diese Tür sei von historischem Wert, berichtet Heike Kistner: „Der Safe ist ein Uraltmodell, den haben sie nicht aufbekommen.“ Profis seien vermutlich nicht am Werk gewesen, das habe die Polizei mitgeteilt. Vielmehr seien die Täter wohl eher ziellos durch die Kirche gestreift, um nach Diebesgut zu suchen – unter anderem auf der Empore der Schwalbennestorgel, welche aber unbeschadet blieb.

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Ein Schlosser habe gleich am Sonntagmorgen die große Eingangstür soweit repariert, dass die stadtbildprägende Kirche abgeschlossen werden konnte, berichtet Heike Kistner. „Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, inwiefern wir in Zukunft zum Beispiel eine Kamera in der Sakristei brauchen“, sagt sie. Zwar habe man die Kirche erst technisch auf den neuesten Stand gebracht, „aber wir müssen immer wieder feststellen, dass wir hinterherhinken“. Keine Frage sei es, ob die Kirche weiterhin tagsüber geöffnet werden soll: „Da passiert nichts, denn es gibt Kirchhüter“, erzählt Heike Kistner. So massive Beschädigungen seien lange nicht mehr passiert. Zeugenhinweise nimmt das Polizeirevier Schorndorf unter der Telefonnummer 0 71 81/20 40 entgegen.