Immer wieder werden Friseursalons von Einbrechern heimgesucht. Welche Beute sie sich dort erhoffen, ist unklar. Jedenfalls machen sie einen schlechten Schnitt: Im jüngsten Fall waren es gerade mal ein paar Euro.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Waschen, schneiden, fönen, färben: Ob Einbrecher ein näheres Verhältnis zu Friseuren pflegen, ob sie sich lieber selber die Haare schneiden, darüber gibt es wenige Erkenntnisse – weil in Stuttgart die wenigsten erwischt werden. So auch im jüngsten Fall im Stuttgarter Osten. Der Täter musste sich mit Münzgeld begnügen.

 

Wie bei der Polizei zu erfahren war, drang ein Unbekannter am Freitag gegen 2.50 Uhr in der Strombergstraße im Stuttgarter Osten in einen Friseursalon ein, nachdem er sich übers Treppenhaus Zugang in das Wohn- und Geschäftsgebäude verschafft hatte. Dabei zerstörte er den Glaseinsatz der Tür und drang in die Räumlichkeiten ein. „Dabei wurde eine Bewohnerin wach und begann laut zu rufen, das hat den Täter vertrieben“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Der Unbekannte entkam mit dem Münzgeld aus der Registrierkasse. Die Beute dürfte allenfalls einen Wert von drei bis vier Euro haben. Damit hat er einen schlechten Schnitt gemacht.

Profis nehmen auch die Scheren mit

Warum Einbrecher dennoch immer wieder Friseursalons aufsuchen, bleibt rätselhaft. Der letzte Einbruch fand vor einigen Wochen ebenfalls im Stuttgarter Osten statt: In der Karl-Schurz-Straße wurde ein Fenster zertrümmert. Der oder die Täter durchsuchten die Räume und mussten sich mit einem geringen Bargeldbetrag sowie diversen Pflegeprodukten begnügen. Der Osten spielt immer wieder eine Rolle: Im vergangenen Jahr war ein Salon in der Landhausstraße betroffen – dabei verschwanden eine Kaffeemaschine, ein Laptop, ein Handy und das Trinkgeld.

Eher professionelle Täter haben es offenbar auf Handwerkszeug von Friseuren abgesehen, die auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Mitte Januar beispielsweise wurde ein Coiffeur in der Böblinger Straße im Stuttgarter Süden heimgesucht. Die Einbrecher ließen mehrere Scheren und einen Computer im Wert von mehreren Tausend Euro mitgehen. Ob Eindringlinge Ähnliches in der Lammgasse in Bad Cannstatt erbeuten wollten, ist unklar: Sie scheiterten an der Scheibe, die nicht zersplitterte, und an der Tür.