Der Fotograf Scott Schuman ist für seine Street-Style-Bilder bekannt. Seine Bilder aus Indien zeigen, wie vielfältig dieses große Land ist, und vor allem, wie die Menschen dort sind.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Stuttgart - Wer schon mal in Indien war, weiß, wie beeindruckend, vielfältig, verwirrend und überwältigend dieses Land ist. Wie unbeschreiblich eigentlich. Und wenn dort weiter so viele Menschen geboren werden (Stand 2018: 1,37 Milliarden Einwohner), könnte es 2020 gar China überholen. Scott Schuman, der mit seinem Blog „The Sartorialist“ und Fotografien von Menschen auf den Straßen New Yorks bekannt wurde, reiste ursprünglich 2008 zur Fashion Week nach Neu-Delhi, um dann festzustellen, dass das Leben jenseits des Laufstegs viel spannender ist. Schuman kam immer wieder in das Land – und fotografierte die Menschen auf den Straßen.

 

Die Bilder lassen Leerstellen zu

Der jetzt vorliegende Bildband „India“ bringt den Betrachter auf der Wohnzimmercouch nah ran an die unterschiedlichsten Leute: Man sieht jene, deren Kleidungsstil von Traditionen geprägt ist; Frauen, die von einer besseren Welt träumen; einen jungen Mann, der Glitzer im Gesicht verstreut hat; eine Schönheit im violettleuchtenden Sari, eine Dragqueen in High Heels oder einen Hühnerhändler auf einem Fahrrad. Es sind Traurige und Glückliche, Arme und Reiche, Dünne und Dicke, Junge und Alte – und noch ganz viele mehr. Die Bilder lassen nämlich Leerstellen zu, Schuman bewertet die Menschen und das Land mit seinen Fotografien nicht. Es gibt nichts, womit man Indien fassen könnte. Mit den Bildern von Scott Schuman kommt man dem Ziel auf sehr schöne Weise näher.