Eine 13-Jährige hört nicht auf, sich immer wieder mit Messern, Scheren oder Rasierklingen zu schneiden. Warum macht sie das?

Reportage: Robin Szuttor (szu)

Ulm - Sie hat es schon seit einigen Tagen nicht mehr getan. Manche Wunden fangen an zu heilen, sind verkrustet oder dick vernarbt. Aber irgendwann wird die Welle wieder kommen. Dann baut es sich auf in ihr und drängt und drängt. Dem Drängen nachzugeben ist eine Erlösung für sie: Wenn die Klinge ins eigene Fleisch schneidet, Blut rinnt und es endlich wehtut, dann schiebt der äußere Schmerz die innere Trübnis, die sie sonst so quält, für einen Moment weg. Aber es hält nicht lange an. Sie weiß, sie sollte nicht nachgeben.