Christine Kiefer aus Überlingen musste im Oman wegen Mietschulden ins Gefängnis. Nun ist sie wieder frei, darf das Land aber nicht verlassen. Und sie führt einen Kampf gegen deutsche Behörden, denen sie vorwirft, ihr Hilfe versagt zu haben.
Den 7. Mai 2024 vergisst Christine Kiefer nie. Es ist der Tag, am dem das passiert, was sie befürchtet, seit sie Wochen zuvor bei ihrer Einreise am Flughafen in Maskat von der Polizei empfangen worden ist. Zwei nette Herren in den landesüblichen weißen Gewändern eskortierten sie gleich am Fuß der Treppe des Fliegers, mit dem sie aus Frankfurt kommend mitten in der Nacht landete. Höflich geleiteten sie die Frau zur Polizeistation. Nähere Erklärungen gab es nicht. Die Beamten unterhielten sich untereinander auf Arabisch und glaubten, die Deutsche verstehe sie nicht. Kiefer aber entnahm den Gesprächen, dass gegen sie ein Haftbefehl vorliegt. Da aber offenbar ein wichtiges Papier fehlte, wurde sie entlassen – mit der Auflage, sich am nächsten Tag bei der zuständigen Polizeiwache zu melden.