Sie tut es zwar ungern, aber Margret Zaiß findet, dass es einfach an der Zeit ist: Am 31. März steht sie zum letzten Mal in der Küche der Weinstube Zaiß. Danach schließt das Traditionslokal in der Erbsenbrunnengasse – zumindest, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Einige Cannstatter tragen momentan Trauer, denn eine Institution in ihrer Altstadt schließt: Margret Zaiß wird an diesem Freitag, 31. März, zum letzten Mal in der Küche der Weinstube Zaiß stehen. „Mir hat es immer Spaß gemacht“, sagt die 73-Jährige, „aber jetzt ist eigentlich gut.“ Immerhin 51 Jahre lang kochte sie in der Erbsenbrunnengasse ausschließlich schwäbische Hausmannskost. In der Weinstube, die ihre Schwiegereltern Hugo und Luise Zaiß 1956 eröffnet hatten, agierte sie stets im Hintergrund. Ihr Mann Dieter stand als Neckar-Pavarotti immer im Rampenlicht, bis er im Jahr 2010 überraschend verstarb. Margret Zaiß hat damals „einfach weitergemacht“, so wie sie jetzt „einfach aufhört“. Eine Gruppe von Stammgästen kam kürzlich ganz in Schwarz gekleidet zum Essen – aus Trauer über ihre Entscheidung.