Eine Frau aus Stuttgart musste eine schwierige Entscheidung treffen. Sie erzählt im Gespräch von ihrem Schwangerschaftsabbruch in den 70er Jahren – und wie sie damit weiterlebte.

Familie/Bildung/Soziales: Lisa Welzhofer (wel)

Stuttgart - Einmal drängte sich das ungewollte Kind vehement in ihre Gedanken. Ende der 80er Jahre war das. Gisela Maier (Name geändert) war gerade schwanger. Bei einem Spaziergang durch die Weinberge mit ihrem Mann brach sie zusammen. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass ein Eileiter geplatzt, der Bauchraum voller Blut war. Sie überlebte knapp, aber den Embryo verlor sie. „Ist das jetzt die Strafe für die Abtreibung vor 20 Jahren?“, fragte sich Gisela Maier damals in ihrem Krankenbett. Dabei ist sie eigentlich keine, die an einen zornigen Gott glaubt.