Ab sofort herrscht im Stuttgarter Laden Superjuju täglich von 11-12 Uhr Stille. Damit soll Autist:innen und Menschen, denen es sonst zu laut ist, der Alltag erleichtert werden. Wir haben mit der Besitzerin Julia Rein gesprochen.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Grelles Licht, Gedrängel, laute Musik und Geräusche: All das sind für Autist:innen und Menschen mit sensibler Wahrnehmung große Herausforderungen. Eine Maßnahme, die das reizarme Einkaufen und somit auch Inklusion fördern soll, ist die Stille Stunde. Das Konzept stammt von einer Supermarktkette aus Neuseeland und ist mittlerweile auch in Deutschland, auch in Stuttgart angekommen.

 

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Ohne Musik und grelle Lichter einkaufen: Das würde Menschen mit Autismus den Alltag erleichtern. Eine Supermarktkette in Neuseeland hat deshalb eine „Stille Stunde“ eingeführt. Kommt das jetzt auch in Deutschland?

Die Superjuju-Besitzerin Julia Rein, die selbst Autistin ist, verkündete nun auf Social Media: „Ab sofort ist es bei uns jeden Tag von 11 bis 12 Uhr ganz still für Menschen, denen es sonst zu laut ist.“

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Inklusion im Alltag

„Ich bin Autistin und habe große Probleme mit Supermärkten und anderen großen Läden: zu laut, zu grell, zu durcheinander. Ich würde selbst gerne in stillen Läden einkaufen und denke, dass geht nicht nur Autist:innen so“, erzählt die 57-Jährige. Die Diagnose bekam sie erst vor sechs Jahren. In ihrem eigenen Laden fühle sie sich wohl, am liebsten verbringt sie ihre Zeit jedoch alleine in der Druckwerkstatt, um neue Postkarten für ihren Laden herzustellen. Die Stunde der Stille ohne Musik soll nicht nur entschleunigen, sondern vor allem für das Thema Inklusion sensibilisieren. Auch Autismus sei noch immer mit vielen Vorurteilen behaftet. „Oft kommen Sätze wie: aber das hat doch jede:r ein bisschen“, erzählt die Inhaberin des bunten Shops für Comics, kreative Minibüchlein und Kleinstmagazine Zines, Postkarten, Schreibwaren und Co.

Durchweg positives Feedback

Nun bleibt das Superjuju an der Eberhardstraße von 11 bis 12 Uhr still – und das täglich. „Unser Licht können wir bei uns leider nicht dimmen, aber es ist auch nicht sehr hell hier.“ Die Kund:innen reagieren bislang durchweg positiv. Auch für die sonstige Musikauswahl im Laden regnet es Komplimente – die Playlists laufen dann eben ab mittags wieder.