Zahnärzte und Beamte im Südwesten sprechen sich gegen eine Einheitskasse für Deutschlands Versicherte aus. Die Bürgerversicherung führe langfristig zu höheren Belastungen für die Beitragszahler, argumentiert die Kassenzahnärztliche Vereinigung.

Stuttgart - Die Vertreter der Zahnärzte und der Beamtenbund im Südwesten haben sich gegen die von der Opposition geforderte Einheitskasse für Deutschlands Versicherte ausgesprochen. Die Bürgerversicherung führe langfristig zu höheren Belastungen für die Beitragszahler, sagte Ute Maier, Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung am Donnerstag in Stuttgart. Beim Gesundheitsfonds gehöre Baden-Württemberg zu den Geberländern. Es würden bei einem Systemwechsel weitere Mittel abfließen.

 

SPD, Grüne und Linke wollen die private Krankenversicherung (PKV) in der heutigen Form auslaufen lassen. CDU, FDP und die Bundesärztekammer warnen, eine solche Bürgerversicherung würde die Wahlfreiheit und den Wettbewerb beenden. Der Chef des Beamtenbundes, Volker Stich, sieht langfristig eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung. Rund zehn Prozent der Deutschen seien privat versichert, hiervon seien die Hälfte Beamte und Versorgungsempfänger. Allein diese zehn Prozent würden im Schnitt zu rund 30 Prozent der Praxiseinkünfte beitragen. Bei einer Bürgerversicherung fiele die Querfinanzierung durch Private in die gesetzliche Krankenversicherung weg.

Im Südwesten gibt es rund 12 000 Zahnärzte. Der Präsident der Landeszahnärztekammer, Udo Lenke, sagte die angestrebte Stabilisierung oder Senkung des Beitrages für die Krankenversicherung werde langfristig nicht haltbar sein.