Warum lassen sich die Gäste aus der Politik mit einer (fast) nackten Einhorndarstellerin fotografieren? Klaffen da nicht Anspruch und Wirklichkeit auseinander, fragt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Die maximale Aufmerksamkeit hat die Remstalgartenschau nun. Zumindest ihre Eröffnung findet Nachhall in der realen wie in der virtuellen Welt. Nicht weil der Landesvater bei ihrer Eröffnung als prominentester Gast angereist ist. Nicht weil er über so wichtige Themen wie die Gefährdung der Artenvielfalt gesprochen hat oder weil sich entlang der Rems zum ersten Mal 16 Städte zu einem gemeinsamen Gartenschauprojekt zusammengeschlossen haben. Der Hype hat einen ganz unbotanischen Grund. Denn zwischen vielen anderen Bildern vom Jubeltag gibt es eine Momentaufnahme, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheint. Sie zeigt sechs Männer, adrett in dunkles Tuch gehüllt. Sie haben sich bei der Eröffnungsveranstaltung zum Gruppenfoto mit einer nackten Dame aufgestellt, als sei es das Normalste auf der Welt.