Der Bezirksbeirat Feuerbach ist immer wieder für Überraschungen gut. Dass das Gremium kurz vor Weihnachten 30 000 Euro aus dem Topf des Bezirksbudgets entnimmt, um damit eine neue Weihnachtsbeleuchtung für die Stuttgarter Straße zu finanzieren, kann man unterschiedlich beurteilen.

 

Richtig und wichtig ist, die Stuttgarter Straße aufzuwerten, und da kann eine schöne Weihnachtsbeleuchtung ein durchaus sinnvoller Beitrag dazu sein. Allerdings sind die 30 000 Euro auch kein Pappenstiel. Zumal sich die Mehrheit des Gremiums bei manch anderer Gelegenheit und manch anderem Projekt sehr zugeknöpft zeigt. Da werden mitunter um vielfach kleinere Förderbeträge erbitterte argumentative Schlachten geschlagen. Mancher Antragsteller war am Ende froh, wenn er von den erbetenen 200 oder 300 Euro noch die Hälfte der Summe bewilligt bekam.

Diese Knauser-Mentalität hat dazu geführt, dass einige Initiativen oder Vereine sich offenbar inzwischen die Mühe sparen, überhaupt noch Anträge einzureichen. Sie verzichten lieber aufs Geld. Dass sich das Gremium nun in diesem Einzelfall derart großzügig zeigt, mag der prall gefüllten Bezirksbudget-Kasse und der Gefahr der Rückzahlung von Geldern geschuldet sein. Dennoch dürfte ein leicht schaler Beigeschmack zurückbleiben und das Gefühl, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.