Der Handels- und Gewerbeverein möchte die unliebsamen Vögel aus dem Einkaufszentrum verbannen.

Neugereut - Sie fressen und pflanzen sich fort: So sieht ein typischer Tag im Leben einer Taube aus, sagt Christine Vogel vom Amt für öffentliche Ordnung. Vor allem die Hinterlassenschaften des Federviehs können aber bisweilen zu einem Ärgernis werden. Im Einkaufszentrum in Neugereut wird schon seit Jahren von einer wahren Taubenplage gesprochen.

 

Der Handels- und Gewerbeverein (HGV) Einkaufszentrum Neugereut hat sich nun der Problematik angenommen. Im Dezember vergangenen Jahres hat der HGV eine Unterschriftenaktion mit dem Titel „Bürger gegen das Tauben-Unwesen im Einkaufszentrum“ initiiert. „Mit unseren Unterschriften fordern wir die Eigentümer der Geschäfte und die Stadtverwaltung auf, wirksame Maßnahmen gegen die Taubenplage in die Wege zu leiten und rasch umzusetzen“, heißt es auf dem Aktionspapier. Rund 2000 Unterschriften habe man gesammelt, sagt der Vorsitzende des HGV, Armin Serwani.

Nistmöglichkeiten abbauen und auf Sauberkeit achten

Nun wurden die Unterstützerlisten an Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler übergeben. „Die Stadtverwaltung ist schon tätig geworden. Die Absprachen zwischen Tiefbauamt und Amt für Stadtplanung und -erneuerung laufen“, sagt der Schultes. Zuerst einmal soll ein Teil der Wellblech-Abdeckungen in der Nähe des Marktplatzes abgebaut werden. Die Tauben würden sich vor allem dort einnisten, sagt Löffler.Das kann Karin Lauser vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung bestätigen: „Bei dem Dach, das wir entfernen wollen, handelt es sich um den Regenschutz bei der Filiale der LBBW.“ Allein diese Maßnahme vertreibe die Tauben allerdings nicht, ergänzt sie. Das weiß auch Christine Vogel: „Tauben bleiben ihrem Standort treu.“ Vor allem, wenn sie sich dort mit Nahrung versorgen könnten. Und zu fressen finden die Vögel im Einkaufszentrum genug. Jede Menge Krümel und Pizzareste würden in der Passage herumliegen. Das haben auch Mitglieder des HGV beobachtet. Hinzu käme laut HGV die mangelnde Reinigung der Flächen sowie fehlende Abfalleimer. Das alles führe letztendlich dazu, dass die Tauben in den vergangenen Jahren vor Ort eher mehr als weniger geworden seien.

„Die Nistmöglichkeiten abzubauen und auf Sauberkeit zu achten, sind die besten Lösungen, um die Tauben loszuwerden“, sagt Vogel. „Aber Fakt ist, dass wohl immer ein Restbestand bleiben wird.“ Wann der beste Zeitpunkt wäre, um Nester zu entfernen, kann Christine Vogel nicht sagen. „Im Winter ist die Bruttätigkeit zwar eingeschränkt, aber dennoch vorhanden.“ Somit müsse man auf die passende Gelegenheit warten. „Nester entfernen kann man nur, wenn kein Junges drin sitzt“, sagt Vogel. Wenn sich allerdings Eier im Nest befänden, könnten diese herausgenommen und entsorgt werden. „Es wird schwierig“, sagt Karin Lauser. Sie hofft allerdings, dass im kommenden Frühjahr mit dem Rückbau des LBBW-Daches begonnen werden kann.