In Möhringen musste die Feuerwehr anrücken, um die Fische im Riedsee zu retten. Der Anglerverein Möhringen schlug am Sonntag Alarm, weil die Fische an der Wasseroberfläche schwammen und nach Luft schnappten.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - In Möhringen musste die Feuerwehr anrücken, um die Fische im Riedsee zu retten. Der Anglerverein Möhringen schlug am Sonntag Alarm, weil die Fische an der Wasseroberfläche schwammen und nach Luft schnappten. „Fünf große Hechte waren verendet, der kleinste war 90 Zentimeter lang", sagte der Vereinsvorsitzende Manfred Wörner. Anwohner hatten die Fische gesehen und den Verein benachrichtigt. Der Wasserwart stellte daraufhin die schlechten Werte fest und schlug Alarm.

 

Die Feuerwehr konnte die Tiere retten. Sie warf mehrere Pumpen an und wälzte das Wasser um. Es wurde mit erhöhtem Druck zurück in den See gepumpt, außerdem wurde Frischwasser zugeleitet. Vereinsmitglieder maßen während des Feuerwehreinsatzes regelmäßig den Sauerstoffgehalt. Bereits nach zwei Stunden stellte sich eine Verbesserung ein, meldete die Feuerwehr. Sie blieb bis 17 Uhr im Einsatz, erst dann hatte der See einen ausreichenden Sauerstoffgehalt. Beteiligt waren Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Wehren Plieningen und Birkach.

Umweltamt: An der Hitze lag es nicht

Im Rathaus bezweifeln die Experten des Amtes für Umweltschutzes und des Tiefbauamts, dass die Hitze des ersten Juniwochenendes die schlechten Werte verursacht haben könnte. Zum einen sei an keinem anderen See in der Stadt ein ähnliches Problem aufgetreten. Zum anderen habe es auch in den deutlich heißeren Sommermonaten der zurückliegenden Jahre kein Fischsterben gegeben. Sauerstoffmangel könne in nährstoffreichen Flachwassersehen entstehen, wie es der Riedsee mit einer Tiefe von lediglich 1,5 Metern sei. Der See habe in den vergangenen Wochen wenig Frischwasser bekommen, da der ihn speisende Aischbach aufgrund des trockenen Wetters wenig Wasser führte. Eine signifikante Pegelabsenkung habe es deswegen aber nicht gegeben, teilte das zuständige Umweltamt mit. Besonders im späten Frühjahr könnten sich jedoch die Algen im See stark vermehren, gerade in einem nährstoffreichen Gewässer wie dem Riedsee. Diese würden Sauerstoff zehren.

Einen genauen Überblick, wie viele Fische sich zurzeit im Riedsee tummeln, habe der Verein nicht. „Wir haben in den vergangenen drei oder vier Jahren keine neuen eingesetzt“, sagte Manfred Wörner. Demnächst plane der Verein, den Bestand zu zählen. In letzter Zeit habe es kein großes Fischsterben gegeben. „Das letzte ist mehrere Jahre her. Da starben rund 50 Zander“. berichtete der Vereinsvorsitzende. Damals habe es kein Problem mit der Wasserqualität gegeben. Die Fische seien womöglich an einer Vergiftung gestorben. Als Raubfische würden Zander auch tote Tiere fressen, die in den See fallen. Beim zweiten vom Möhringer Verein bewirtschafteten See, dem Probstsee, gebe es keine Probleme mit Sauerstoffmangel. „Dort haben wir eine Belüftungsanlage, die wir anstellen können. Durch im See verlegte Schläuche wird dann Luft in das Wasser gepumpt“, erläuterte Manfred Wörner.