Die Staatsanwaltschaft hat alle Ermittlungen gegen den kompletten Porsche-Aufsichtsrat im Zuge der gescheiterten VW-Übernahmeschlacht fallen lassen.

Stuttgart - Die Ermittlungen gegen zwölf amtierende und frühere Aufsichtsräte der Porsche SE im Zusammenhang mit der einst geplanten VW-Übernahme sind eingestellt. Der Verdacht auf Beihilfe zur Marktmanipulation habe sich als unbegründet erwiesen, teilte die Porsche-Dachgesellschaft am Freitag in Stuttgart mit. Zu den Mitgliedern gehörten unter anderem Wolfgang Porsche und Ferdinand Piëch. Vize-Aufsichtsratschef Uwe Hück hatte bereits am Mittwoch mitteilen lassen, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt seien. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte die Informationen. Einzelheiten wollte sie aber erst in der kommenden Woche nennen.

 

Wolfgang Porsche wertet Stopp der Ermittlungen als gutes Zeichen

Die Anklagebehörde hatte wegen der Übernahmeschlacht zwischen Volkswagen und Porsche Ermittlungen gegen den kompletten früheren Aufsichtsrat der Porsche SE aufgenommen. Die Ermittlungen standen im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und seinen ehemaligen Finanzchef Holger Härter.

Die beiden müssen sich vom 22. Oktober an vor dem Stuttgarter Landgericht wegen Marktmanipulation verantworten. Der Vorwurf: Sie hätten Anleger zwischen 2007 und 2009 nicht ausreichend über ihre Pläne zum später gescheiterten VW-Einstieg informiert. Beide weisen das zurück. Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche wertet den Stopp der Ermittlungen nun als gutes Zeichen: Der Aufsichtsrat sei zuversichtlich, dass sich auch der Vorwurf gegen die ehemaligen Vorstandsmitglieder als unbegründet erweisen werde.