Fast neun Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs beginnt der Strafprozess vor dem Landgericht Köln. Von nun an wird am offenen sozialen Herzen der Stadt operiert. Eine Visite bei kaputten Büchern und mutigen Menschen in Deutschlands eigenartigster Kommune.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Köln - Claudia Tiggemann-Klein hatte 112 gewählt und gefragt: „Was soll ich melden?“ „Haus stürzt ein“, riefen die anderen. Da waren gerade die letzten Menschen raus aus dem Lesesaal des Stadtarchivs auf der Kölner Severinstraße. Als sie rangingen bei der Kölner Feuerwehr, am 3. März 2009 um kurz vor 14 Uhr, stand dann schon eine Wolke aus Staub und Sand über einem riesigen Loch – und die Historikerin Claudia Tiggemann-Klein, sagte in der Katastrophe: „Das Haus ist eingestürzt.“