Die größte öffentliche Grünfläche im Bezirk ist am vergangenen Freitag feierlich eingeweiht worden. Matthias Bertram vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung hielt hierzu die Festrede.

Feuerbach - Mit einem ersten kleinen Platzkonzert des Musikvereins Stadtorchester Feuerbach ist am Freitag die neugestaltete Grünanlage „Alter Friedhof“ eingeweiht worden. Dort, wo früher viele Büsche und dunkle Ecken eher Wohnungslose und Trinker anzogen, ist eine ausgelichtete, attraktive Fläche entstanden, die Matthias Bertram vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung in die Kategorie Stadtpark einordnet.

 

Insgesamt 20 neue Sitzbänke

Bertram hielt die Festrede, für die eigentlich Baubürgermeister Matthias Hahn vorgesehen war. Doch der ließ sich entschuldigen. Bertram sprang ein und wähnte sich erst einmal an einem anderen Ort: „Ich begrüße den fast vollzählig erschienenen Bezirksbeirat aus Bad Cannstatt.“ Gemeint waren natürlich die Kommunalpolitiker aus Feuerbach, die diesen Versprecher gemeinsam mit den anderen rund 100 Gästen mit einem lautstarken Raunen quittierten. Der Fauxpas war aber schnell wieder vergessen; zu freudig war der Anlass und zu sommerlich waren die Temperaturen, um sich mit solchen Nebensächlichkeiten aufzuhalten.

Vielmehr nutzten die Feuerbacher die letzten Sonnenstrahlen des Tages, um sich unter anderem auf einer der insgesamt 20 neuen Sitzbänke auszuruhen. Kinder spielten Fußball, fuhren Fahrrad, malten mit Kreide auf die Wege rund um die große Rasenfläche oder vergnügten sich auf dem neuen modernen Spielplatz. Eltern und große Geschwister nahmen auf den großen Sitzsteinen Platz und schauten zu, wie geschaukelt, gesandelt und gematscht wurde.

Grünanlage wirkt heller und aufgeräumter

„Da haben die Planer ein glückliches Händchen bewiesen. Alle Spielgeräte sind belegt“, sagte Bertram. Günther Hertfelder und Bernhard Kirchmaier vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt waren aber nicht nur mit der Auswahl von Schaukel, Wippe und Co. zufrieden, sondern auch mit dem gesamten Erscheinungsbild der rund 6700 Quadratmeter großen Fläche. „Wir haben die alten Bäume erhalten und freigestellt“, sagte Kirchmaier. Und gleich wirkte die Grünanlage heller und aufgeräumter, wie Bezirksvorsteherin Andrea Klöber feststellte.

15 Monate lang war die größte öffentliche Grünfläche in Feuerbach gesperrt, damit sie rundum erneuert werden konnte. Rund 1,1 Millionen Euro hatte die Stadt zur Verfügung, 670 000 Euro kamen von Bund und Land.

Die Mauer an der Stuttgarter Straße wurde umfassend saniert

Ein großer Teil der Mittel floss in die Sanierung der meterhohen, denkmalgeschützten Sandsteinmauer. „Die Steine sind teilweise porös“, sagte Günther Hertfelder schon im März 2009 im Feuerbacher Bezirksbeirat. Die Mauer jedoch komplett zu sanieren, sei nicht bezahlbar. Deshalb wurden die Steine entlang der Linzer und Burgenlandstraße nur an einzelnen Stellen ausgebessert. Die Mauer an der Stuttgarter Straße musste hingegen umfassender saniert werden. „Der Wurzeldruck ist zu groß. Das ist teilweise statisch bedenklich“, sagte Hertfelder bei einer Bezirksbeiratssitzung im Mai 2010.

In Teilabschnitten wurde das Mauerwerk abgetragen, saniert, teilweise auch stabilisiert und wieder aufgebaut. Größtenteils konnten dabei die originalen Steine erhalten werden. „Die Mauer wird nun wieder einige Generationen überleben“, sagte Walter Wagner vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt und schmunzelte.