Die neue Sport- und Kulturhalle in Eschenbach ist eingeweiht worden.Im Mai startet der Übungsbetrieb.

Eschenbach - Die Erleichterung war groß, endlich konnte die neue Technotherm-Halle bei Eschenbach eingeweiht werden. Manch altgedienter Kommunalpolitiker hatte am Sonntag sogar Tränen in den Augen. Und der Eschenbacher Bürgermeister Thomas Schubert konnte das Wahlversprechen einlösen, das er vor 24 Jahren in seinem ersten Wahlkampf um den Eschenbacher Chefposten gegeben hatte. „Schon damals und zuletzt bei meiner Wiederwahl im Januar diesen Jahres stand der Neubau einer Sporthalle auf der Agenda“, sagt er.

 

Kosten steigen vermutlich noch

Ob die Kosten, die zuletzt auf 4,5 Millionen Euro taxiert worden sind, auch eingehalten werden können, ist allerdings fraglich. Die Endabrechnung für den Neubau steht noch aus. Sicher ist, dass das Land Baden-Württemberg 1,6 Millionen Euro zuschießt und rund 400 000 Euro aus Steuern wieder zurückerstattet werden. Zudem hat der Namensgeber, die Eschenbacher Härterei Technotherm, zugesichert, die Unterhaltskosten für die kommenden zehn Jahren mit der Aussicht auf eine Verlängerung zu unterstützen. Mit 30 Prozent ist die Gemeinde Heiningen an dem Projekt beteiligt.

Das letzte große Abenteuer unserer Zeit: Bauen

Wie schwierig es war, alle Widrigkeiten zu bewältigen, deutete der Motorradfahrer Thomas Schubert an: „Touren durch Alaska oder Patagonien, alles Pillepalle: Das letzte wirkliche Abenteuer unserer Zeit heißt Bauen.“ Dicke Bretter hatten alle Beteiligten bohren müssen und nebenbei gewieft taktieren. Dass die Nachbar- und Verwaltungsverbandsgemeinden Heiningen und Eschenbach wie schon bei der Voralbhalle und dem Voralbbad gemeinsame Sache machten, vereinfachte die Planungsphase nicht unbedingt. Nutzungsschwerpunkte und Standort mussten abgewogen werden, um die Finanzierung wurde gefochten. Unter anderem gab aber dem Projekt ein Bürgerentscheid Rückenwind. Im September 2015 votierten die Eschenbacher deutlich für den Neubau.

Feuertaufe bestanden

Als zwei Füchse bezeichnete der Architekt Thorismuth Gaiser vom Büro Sport concept die beiden Bürgermeister. Gemeint war deren kluger Schachzug, die Halle als Sporthalle zu deklarieren, was unter anderem die Baugenehmigung erleichtert hatte. Tatsächlich ist die teilbare Halle mit einer Größe von 31 auf 19 Meter aber auch für Veranstaltungen ausgelegt. Eine gute Akustik und ein gutes Ambiente hat Schubert zufolge bereits der Veranstaltungstechniker von Bernd Kohlhepp, der am 4. Mai in der Halle gastiert, dem Bau attestiert. Dass sich im ansprechenden Foyer auch die Bewirtung einer voll besetzten Halle meistern lässt, zeigte sich bereits bei der Einweihung. Auch wenn Schubert da noch angesichts vieler hochhackiger Schuhe um das Sportparkett bangte.

Bürger sind begeistert

Klar ist: Die Eschenbacher und Heininger haben den Neubau ersehnt. Überfällig sei dieser angesichts der vielen Kinder im Ort, meinte Mark Soberka. Und weil er auch für die Heininger Fußballer aktiv ist, freut er sich doppelt. „Wir haben unsere Hallenzeiten schon reserviert. Das war davor sehr schwierig“, stellt er fest. Auch die Eschenbacherin Heike Schwarz ist von der Halle begeistert. Sie treibe zwar selbst noch keinen Sport, „aber die Halle motiviert. Es ist doch was anderes, so geschickt vor der Haustür“, sagt sie lachend.