Die Einwohnerinitiative Vaihingen ökologisch sozial (VÖS) sieht die Aufsiedlung im Synergiepark und auf dem Eiermann-Campus kritisch und lädt am 19. Januar zur Demonstration.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Besonders die Baupläne der Allianz auf ihrem eigenen Gelände sind der Einwohnerinitiative Vaihingen ökologisch sozial (VÖS) ein Dorn im Auge. „Uns geht es im Wesentlichen darum, dass der Grünzug und die Frischluftschneise sowie das durch den TSV Georgii Allianz genutzte Sportgelände am Schwarzbach nicht einfach zugebaut werden sollen“, sagt Reinhard König von der VÖS. „Es ist falsch, einfach dort zu bauen, wenn doch in einem funktionierenden Industriegebiet direkt daneben Platz wäre“, findet König.

 

Natürlich sei es für den Versicherer kostengünstig, auf einem Grundstück zu bauen, das ihm bereits gehöre. Das Bündnis erhofft sich allerdings, dass die Stadt dem Bauvorhaben noch einen Riegel vorschiebt – der Umwelt und dem Sport zuliebe. „Der Grünzug soll erhalten bleiben. Die Stadt sollte nicht einknicken und den bestehenden Flächennutzungsplan für die Pläne der Allianz einfach abändern“, sagt König.

Bürger sollen gegen die Pläne auf die Straße gehen

Die Pläne für die neue Hauptverwaltung der Allianz kamen nicht bei allen Bürgern gut an. Auch der Bezirksbeirat von Stuttgart-Vaihingen lehnt sie mehrheitlich ab. Im Gemeinderat dagegen ist die Stimmung eine andere. Fast alle Fraktionen würden zu erkennen geben, dass sie bereit seien, für den Bau den Flächennutzungsplan zu ändern, sagt König. Lediglich die SÖS/Linke-plus habe sich dagegen ausgesprochen.

Die VÖS ruft aus diesem Grund die Bürger dazu auf, gegen die Allianz-Ansiedlung auf die Straße zu gehen. Unter dem Motto „Vaihingen stoppt die Allianz-Pläne“ findet am Donnerstag, 19. Januar, ab 16.30 Uhr eine Demonstration statt. Vom Schillerplatz laufen die Demonstranten gemeinsam zum Allianz-Gelände im Synergiepark. „Um 17.30 Uhr wird es dort eine Kundgebung geben, bei der unter anderem Hannes Rockenbauch, der Fraktionsvorsitzende von SÖS/Linke-plus, sowie ein SWSG-Anwohner sprechen werden“, sagt König. Denn neben dem Sportgelände würden dem Bau der Allianz auch einige Wohnungen der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) sowie je eine Betriebsstelle des Tiefbauamts und der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) zum Opfer fallen. König rechnet mit mehreren hundert Teilnehmern bei der Demo. „Zu den letzten Veranstaltungen kamen recht viele Menschen“, sagt er.

Weitere Arbeitsplätze bringen mehr Verkehr auf die Straße

Neben der Ansiedlung der Allianz am Schwarzbach kritisiert die Einwohnerinitiative auch die Pläne von Daimler, am Wallgraben noch einmal etwa 4000 Arbeitsplätze zu schaffen, sowie die Besiedelungspläne für den Garden Campus auf dem Eiermann-Areal. Die VÖS fürchtet, dass der sowieso schon stark staugeplagte Stadtbezirk weiter belastet wird. „Die meisten Menschen wollen mit dem Auto von A nach B fahren. Mehr Stau, Lärm und Abgase sind die Folge. Es gilt, dafür eine Lösung zu finden“, sagt König.

Das bisherige Verkehrskonzept findet er nicht ausreichend ausgearbeitet. Ob ein Park-and-Ride-Parkhaus nahe der Autobahn oder der Bau einer Seilbahn die Straßen im Synergiepark und in Vaihingen tatsächlich entlaste, bleibe offen. „Man müsste die Beschäftigten im Synergiepark befragen, welche Angebote alternativ zum eigenen Auto für sie annehmbar wären, statt einfach etwas zu planen“, sagt König.

Mit der steigenden Zahl der Arbeitsplätze könnte auch die Zahl der Wohnungssuchenden in Vaihingen nach oben gehen, fürchtet die VÖS. Denn viele Beschäftigte könnten eine Bleibe in der Nähe zum Arbeitsplatz suchen. „Das Wohnungsangebot ist begrenzt. Dadurch könnten die Mieten in Vaihingen deutlich teurer werden“, sagt König.