Also will offenbar in Degerloch bauen. Am 15. März soll dem Bezirksbeirat das Projekt an der Felix-Dahn-Straße vorgestellt werden. Vor diesem Termin halten sich alle lieber bedeckt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - So richtig will noch niemand über die Sache reden. Bisher ist diese Angelegenheit im Bezirksbeirat nur hinter verschlossener Tür besprochen worden. Doch dann ist die Nachricht doch öffentlich geworden: Aldi interessiert sich offenbar für eine Filiale in Degerloch an der Felix-Dahn-Straße, wo heute ein Parkplatz ist. Am 15. März soll die Projektidee in öffentlicher Sitzung vorgestellt werden, sagt die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold. „Der Bezirksbeirat muss sich dazu eine Meinung bilden.“ Bis dahin wolle sie sich lieber bedeckt halten. Auch was ihre Haltung zu dem möglichen Vorhaben betrifft.

 

Es wird kolportiert, dass nicht nur Aldi in ein neues Gebäude ziehen könnte, sondern auch die Stadtteilbücherei, die sich schon seit Längerem räumlich verändern will. Zudem heißt es, das Behindertenzentrum Stuttgart (BHZ) sei mit Aldi im Gespräch wegen eines Inklusionsprojekts. „Wir sagen dazu noch nichts“, sagt Leonie Seidel vom BHZ. Auch sie verweist auf die Sitzung am 15. März.

Die Stadtbücherei weiß Bescheid

Birgit Weinmann, die Leiterin der Stadtteilbücherei Degerloch, bestätigt, dass es derlei Gespräche gegeben habe, wenn auch nicht mit ihr. In der Zentrale der Stadtbücherei sei das Thema wohl angesprochen worden. Viel mehr könne sie nicht sagen. Nur: „Wir sind an allem interessiert, was uns Vorteile und räumliche Verbesserungen bringt“, sagt Weinmann. Bisher habe sich keine geeignete Immobilie gefunden.

Zu Eberhard Klink vom Gewerbe- und Handelsverein Degerloch haben sich die Neuigkeiten bereits rumgesprochen. Er habe gehört, „dass an einem Projekt herumgedacht wird“, wie er sagt. Er würde einen Aldi in Degerloch begrüßen. „Die Problematik Discounter ist nicht kleiner geworden, seit der Lidl weg ist“, sagt Klink.

Der GHV würde sich freuen

Der Einzelhandel in Degerloch brauche „einige Zugpferde“, ist er überzeugt. „Da ist eine Lücke, die der Lidl gerissen hat.“ Leute, die den Euro zweimal umdrehen müssten, „gibt es auch in Degerloch“. Und wenn diese Leute dann nach Möhringen fahren und dort gleich noch den Rest besorgen, „wandert Kaufkraft aus Degerloch ab“, sagt Klink. Was ihn freut: Angeblich würde die geplante Tiefgarage 60 zusätzliche Stellplätze schaffen, also 60 Plätze mehr als derzeit auf dem Parkplatz oberhalb der Polizei.

Genaueres bleibt noch ein Geheimnis. Es will eben noch keiner so richtig über die Sache reden. Das gilt auch für Aldi. Der Discounter schreibt: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dazu keine Informationen zur Verfügung stellen möchten.“