In Stuttgart steht man oft in Drogerien und Supermärkten vor leeren Regalen, wenn man Corona-Antigentests kaufen will. Warum ist das so?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Man hat die Frage noch nicht zu Ende gesprochen, da kommt schon die Antwort von zwei Mitarbeiterinnen gleichzeitig: „Nein, alles ausverkauft“, sagen sie am Montag, als die Kundin im Lidl-Discounter an der Schwabstraße nach Corona-Schnelltests fragt. In den dm-Drogeriemärkten lohnt es sich nach einem Blick ins Internet erst gar nicht zu fragen: Die Homepage des Unternehmens ermöglicht die Abfrage, welche Produkte in welcher Filiale verfügbar sind. Fehlanzeige im ganzen Stadtgebiet.

 

Eine Leserin unserer Zeitung berichtet, sie habe am Samstag noch Glück gehabt im Drogeriemarkt am Marienplatz. Jedoch habe man pro Person nur fünf Stück bekommen. Als sie tags drauf aufstocken wollte, waren die Regale leer. So erlebte es auch die Mutter einer Erstklässlerin im Norden Stuttgarts: Auf der Suche nach Schnelltests und FFP2-Masken für Kinder klapperte sie mehrere Supermärkte und Drogerien ab.

Für die Drogeriemarktkette dm erklärt ein Sprecher, man wolle „den Zugang zu einem attraktiven Sortiment an Selbsttests ermöglichen“. Es könne aber derzeit aufgrund der schwankenden Nachfrage sowie gestörter Lieferketten dazu kommen, dass nicht immer alle Produkte ausreichend verfügbar sind. Die Märkte bekämen aber regelmäßig neue Ware geliefert.

Nachfrage nach Selbsttests gestiegen

Die Nachfrage nach den Selbsttests ist gestiegen, weil auch im privaten Bereich viele sich inzwischen testen, wenn sich mehrere Haushalte treffen – eine Reaktion auf die Heftigkeit der vierten Welle. Es gibt aber auch die Theorie, dass sich dies bald wieder ändern wird. „Von Mittwoch an gilt 3 G am Arbeitsplatz. Dann müssen die Leute ohnehin zu Teststellen oder in Apotheken, um einen offiziellen Test mit Zertifikat zu bekommen“, sagt Frank Eickmann, der Pressesprecher des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg. Da sei seit der Wiedereinführung des kostenlosen Bürgertests ohnehin eine zunehmende Nachfrage zu verzeichnen. Zur Liefersituation könne der Verband nichts sagen: Es existierten zahlreiche Händler und Lieferanten, so dass ein Überblick des ganzen Markts nicht möglich sei.

Bei den Teststellen sei ausreichend Material vorhanden, sagt Lena Kuhn vom Neckar Käpt’n. Auf die Idee, ihre Kits zu verkaufen, sei man in den Teststellen noch nicht gekommen – und es bestehe auch keine solche Nachfrage: „Warum sollte man die auch kaufen, wenn man sich bei uns umsonst testen lassen kann?“, sagt Kuhn.