Nach den Festtagen werden viele Gutscheine eingelöst, manches Geschenk wandert zurück in den Laden. Meist liegt es jedoch an der falschen Größe und weniger am Geschenk selbst.

Stuttgart - Voll besetzte Parkhäuser, lange Schlangen an den Kaufhauskassen und eine brechend volle Innenstadt. Noch bis Heiligabend sah die City jeden Tag so aus. Schließlich mussten ja noch schnell die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft werden. Doch auch nach den Festtagen hat sich die Stadt im Handumdrehen wieder gefüllt – mit Menschen, die Gutscheine einlösen, ihr Weihnachtsgeld ausgeben oder Geschenke umtauschen wollen.

 

Gleich am Donnerstag nach den Feiertagen hat man im Kaufhaus Breuninger am Marktplatz etwa 50 000 Kunden gezählt. „Das ist so viel wie sonst an einem guten Samstag“, sagt der Pressesprecher Christian Witt. Einige davon kämen mit dem Wunsch, ein Weihnachtsgeschenk umzutauschen. „Bei Kleidungsstücken liegt das meistens an der falschen Größe, wegen Nichtgefallens wird selten umgetauscht“, so Witt. Sollte ein Kunde einen Umtausch wünschen, müsse er lediglich innerhalb von 14 Tagen die gekaufte Ware und den Kassenbon vorlegen.

Auch beim Buchhaus Wittwer gehen immer wieder Geschenke zweimal über den Ladentisch. „Wenn jemand ein Buch umtauscht, dann meistens, weil er es schon hat“, sagt Olaf Geyer von der Geschäftsleitung. Auch über eine Rückgabefrist von 14 Tagen hinaus, so Geyer, sei man bei Wittwer „sehr großzügig“. „Wenn ein Buch in einem verkaufsfähigen Zustand ist, und nicht schon eine neue Auflage davon erschienen ist, nehmen wir es auch gerne noch länger zurück.“

Gutscheine sind beliebt

Bei der Galeria Kaufhof-Filiale in der Königstraße sind die Umtauschanfragen laut dem Geschäftsführer Thomas Benedetti im Vergleich zum Vorjahr seltener geworden. Wenn etwas umgetauscht werde, so Benedetti, dann meistens, weil jemand den falschen Artikel gekauft oder sich – etwa bei Kleidung – in der Größe geirrt habe. „Aber dadurch, dass jedes Jahr mehr Gutscheine verschenkt werden, wird nicht mehr so oft das Falsche gekauft. Dadurch gehen die Umtauschzahlen zurück.“

Auch zu Breuninger kommen immer mehr Kunden mit Gutscheinen. Diese, erzählt der Sprecher Christian Witt, würden von Männern meist in Hemden oder Pullover investiert. Frauen kauften eher Parfum oder Schuhe. Bei Wittwer werden Gutscheine oft erst lange nach Weihnachten eingelöst. „Gutscheine sind bei uns mindestens ein Jahr gültig, daher greifen die Kunden häufig erst später darauf zurück.“

Dass Gutscheine im Trend liegen, das bestätigt auch Sabine Hagmann, die Hauptgeschäftsführerin des baden-württembergischen Handelsverbands. „Ich habe den Eindruck, dass Gutscheine noch beliebter geworden sind.“ Wahrscheinlich, so vermutet sie, liege das daran, dass Gutscheine etwas persönlicher seien als Bargeld, der Beschenkte aber trotzdem selbst entscheiden könne, was er kaufen will.

Mit dem Weihnachtsgeschäft, so Hagmann, sei der hiesige Handel insgesamt „nicht unzufrieden“. „Wir liegen etwa auf Vorjahresniveau, obwohl die Prognosen der Forschungsinstitute mehr versprochen haben.“ Wie schon im Vorjahr habe jeder Bürger im Schnitt 250 bis 260 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben.