Die knackig kalten Temperaturen in Stuttgart und Region sorgten am Morgen vielerorts für Schlitterpartien auf den Straßen und Gehwegen. Auch die Stuttgarter Seen sind mit einer Eisschicht bedeckt. Das Betreten ist strengstens untersagt.
Blitzeis und Glätte haben besonders am Mittwochmorgen für Rutschgefahr in Stuttgart und der Region gesorgt. Die Polizei meldete bereits am Vormittag allein in Stuttgart mehr als 160 Unfälle. Nicht nur die Straßen und Gehwege waren mit einer Eisschicht bedeckt, auch die Stuttgarter Seen liegen sozusagen auf Eis. So manch ein Fußgänger könnte da auf die Idee kommen, einen Schritt auf die Eisfläche zu wagen. Doch das ist nicht nur gefährlich, sondern strikt verboten.
Wenn es um die öffentlichen Seen in Stuttgart geht, lässt die Stadt keine Spielräume offen. Das Betreten der zugefrorenen Seen ist grundsätzlich laut Polizeiverordnung verboten. Egal, wie dick die Eisschicht ist. Die Dicke wird aufgrund des Verbotes auch nicht gemessen.
Lebensgefahr auch bei kleinen Tümpeln und Gartenteichs
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Stuttgart warnt eindringlich vor dem Betreten von zugefrorenen Seen. Dennoch kommt es hin und wieder vor, das Menschen Gewässer betreten. „Allein im letzten Jahr gab es drei bis vier Menschen, die im Eis eingebrochen sind“, sagt Einsatzleiter Andreas Bauer. Dabei handele es sich um verschiedene Gewässer. Städtische Seen, etwa der Feuersee, werden trotz Verbot immer wieder betreten. Bauer warnt auch vor kleinen Gewässern, etwa Tümpeln oder Gartenteichen.
Eisschicht in Stuttgart nicht ausreichend
Gefährlich wird es auch, wenn Menschen auf die Idee kommen, den Max-Eyth See zu betreten. Durch den schwankenden Wasserpegel könne das Eis nie sicher werden, sagt Bauer. Denn wenn der Wasserspiegel unter dem Eis sinkt, entstehen Hohlräume.
Damit das Eis einen oder mehrere Menschen halten kann, wird etwa eine Eisschicht von 15 Zentimetern empfohlen. Diese Voraussetzung sei in unserer Region aufgrund des Wetter schlichtweg nicht gegeben. „Damit das Eis sicher Menschengruppen trägt, müsste die Temperatur mehrere Tage im zweistelligen Minusbereich sein. Das hatten wir hier bestimmt zehn Jahre nicht mehr“, weiß der DLRG-Retter.
Wenn Menschen aufs Eis gehen, kann es schnell lebensgefährlich werden. „Das größte Problem ist, schnell genug vor Ort zu sein“, so Bauer. Für die Einsatzkräfte der DLRG und Feuerwehr ist es jedes Mal ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn Selbstrettung ist oftmals schwierig. „Bereits nach wenigen Minuten im kalten Wasser verlieren die Muskeln an Kraft“. Im schlimmsten Fall kann dies Unterkühlung und Ertrinken zur Folge haben.