Die Ausgaben im kommenden Jahr sind enorm, doch die städtischen Einnahmen sind noch höher. Zum Glück, denn die Stadt hat viele Investitionen geplant.

Eislingen - Vermutlich hätte niemand im Eislinger Rathaus etwas dagegen, wenn es einfach immer so weitergehen würde: Weil die gute Konjunktur anhält, rechnet man in der Stadt auch für das kommende Jahr mit guten Einnahmen, die es der Stadt ermöglichen, nicht nur die stetig steigenden Personalkosten, die hohe Kreisumlage und Mehrausgaben etwa für die Sanierung der Brücke in der Schumannstraße zu schultern, sondern auch noch viel Geld für unterschiedliche Gruppen in der Stadt zu investieren. So will die Stadt unter anderem Millionen in die Schaffung von günstigem Wohnraum stecken, wie der Oberbürgermeister Klaus Heininger am Montagabend bei der Vorstellung des Entwurfs für den Haushalt 2019 ankündigte.

 

Der Schuldenstand liegt deutlich unter dem Landesschnitt

Dank der robusten wirtschaftlichen Entwicklung sind dem Plan zufolge im kommenden Jahr trotz des umfangreichen Investitionsprogramms keine neuen Kredite nötig. Die Gewerbe- und Grundsteuer, sowie die Wasser- und Abwassergebühren bleiben konstant und der Schuldenstand – der schon jetzt deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt – kann weiter reduziert werden, nämlich von aktuell 319 Euro pro Einwohner auf 307 Euro pro Einwohner zum Ende des kommenden Jahres.

Das größte Projekt in Eislingen ist bekanntlich die Neuordnung der Innenstadt mit der neuen Unterführung, der Mühlbachtrasse. Sie soll die beiden Stadtteile, die bisher von der Fils und den Bahngleisen getrennt werden, zusammenbringen und einen Ortskern mit Marktplatz schaffen. Damit die 16,7 Millionen Euro teure Umgestaltung 2021 beginnen kann, hat der Kämmerer Walter Benkelmann den Etat so geplant, dass rund fünf Millionen Euro an liquiden Mitteln übrig bleiben und die Stadt weitere fünf Millionen über Kredite finanzieren kann. Rund sieben Millionen Euro erhofft sich die Stadt aus Zuschüssen. Für die Neugestaltung des Bahnhofs sind 650 000 Euro eingeplant.

Die Stadt steckt 4,3 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung

Vor allem junge Familien werden sich darüber freuen, dass die Stadt die Kinderbetreuung ausbaut. Auf dem Programm stehen der Bau des Naturkindergartens Wiesenwichtel östlich der Dr.-Engel-Realschule, der Neubau eines viergruppigen Kindergartens im Baugebiet Haarwiesen und eine Erweiterung des Kinderhauses am Ziegelbach. Insgesamt schafft die Stadt 85 zusätzliche Betreuungsplätze und investiert dafür rund 4,3 Millionen Euro. Besonders wichtig ist der Kommune Heininger zufolge auch, günstigen Wohnraum für wirtschaftlich benachteiligte Bürger zu schaffen. Deshalb hat die Stadt an der Holzheimer Straße ein Mehrfamilienhaus mit 16 kleinen Wohnungen und Ein-Zimmer-Appartements für Asylanten und Bürger mit kleinem Geldbeutel gebaut. Außerdem wird im kommenden Jahr auch ein größeres Mietshaus fertig, dass die Kreisbau Filstal an der Ulmer Straße neben der Volksbank derzeit in Kooperation mit der Stadt baut.

Sieben der 15 Wohnungen erhalten eine Mietpreisbindung, die Stadt wird bestimmen können, wer dort wohnen darf. Auch die anderen acht Wohnungen sind dem Kreisbau-Chef Thomas Dalm zufolge für Mieter mit geringem Einkommen, etwa Alleinerziehende, gedacht. Um auch künftig möglichst großen Einfluss auf die Wohnbauentwicklung nehmen zu können, will die Stadt 2019 und in den Folgejahren jeweils rund 1,2 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau stecken.

Um Außenanlagen aufzuwerten und auch für Senioren attraktiv zu gestalten und darüber hinaus die Natur in und um die Stadt zu schützen, wird Eislingen im kommenden Jahr eine neue Stelle schaffen. Ein Landschaftsplaner soll die Gestaltung der Freiflächen auf ein neues Niveau heben.