Eislingen Viele Fakten – gemischt mit etwas Fantasie

In seinem neuen Umwelt-Thriller „Sturm“ befasst sich der Autor Uwe Laub mit scheinbar unerklärlichen Naturphänomenen. Seine Ideen kommen dem Pharmareferenten auf dem Weg zu Geschäftsterminen.
Eislingen - Irgendetwas stimmt nicht. Tornados, Hagelstürme und schmelzender Permafrost – die Natur scheint verrückt zu spielen, seltsame Wetterereignisse häufen sich. So beginnt das neueste Buch mit dem Titel „Sturm“ (Heyne-Verlag) des Eislinger Autors Uwe Laub, das im Februar erschienen ist und das die ZDF Heute-Redaktion bereits als einesvon zehn lesenswerten Romanen 2018 ausgewählt hat.
Im Zuge der Geschichte kommen die Protagonisten Laura Wagner und Daniel Bender dahinter, dass das merkwürdige Wetter keine Laune der Natur ist, erklärt Laub mit einem schelmischen Grinsen. Mehr möchte er nicht verraten. Nur so viel: „Es hat jemand seine Hände im Spiel.“ Der spannende Umwelt-Thriller ist das zweite Buch des 46-Jährigen. Sein literarisches Debüt „Blow Out“ befasste sich mit dem Klimawandel im Jahr 2052.
Laub hat sich für seine Bücher viel Hintergrundwissen angeeignet
„Wir gehen zu leichtfertig mit unserer Umwelt um“, findet Laub. Dabei könne die Menschheit nur im Einklang mit der Natur existieren. Er wolle mit seinen Büchern unterhalten und die Leser zum Weiterforschen anregen. „Ich bin kein Öko, aber ich mache mir meine Gedanken.“ Er wolle aber niemandem mit dem erhobenen Zeigefinger kommen, hebt der Autor hervor. Doch die Einflüsse des Menschen auf die Umwelt und das Wetter beschäftigten ihn. „Man merkt, dass sich etwas verändert“, sagt Laub. Für seine Bücher hat sich der Schriftsteller viel Wissen angeeignet. Für „Sturm“ sei er beispielsweise zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt nach Oberpfaffenhofen gefahren. Und in Miami (USA) habe er das nationale Hurrikan-Zentrum besucht. „Das war superspannend.“ Ein Großteil seines literarischen Schaffens sei nicht erfunden, sagt er. Auf rund dreißig Prozent schätzt er den Anteil, der reine Fantasie sei. Der Leser solle aber nicht merken, was Fakt und was Fiktion sei. Auch dies mache den Reiz an seiner Geschichte aus. Es könnte schon alles so sein, wie er es beschreibt.
Wettermanipulation sei in vielen Ländern an der Tagesordnung, erzählt Laub. In China gebe es sogar ein Amt für Wetterbeeinflussung mit 40 000 Mitarbeitern. Auch in den USA, Russland und Thailand werde daran gearbeitet, das Wetter zu beeinflussen. „Es wird schon viel gemacht in diesem Bereich.“ Oft gehe es darum, Regen über landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erzeugen. Wer allerdings künstlichen Regen an einem Ort herstellt, der verhindert den natürlichen Regen an einem anderen Ort, gibt der Schriftsteller zu bedenken. Das berge politischen Zündstoff.
Für den Eislinger ist das Schreiben eine Leidenschaft
Was wäre, wenn? Diese Frage beschäftigt Laub immer wieder. Was wäre, wenn? Dann kommen ihm die Ideen. In seinem Beruf als Pharmareferent sitzt er viele Stunden im Auto. Irgendwann habe er angefangen, Radionachrichten und Reportagen zu hinterfragen. Er begann damit, Kurzgeschichten zu schreiben – ohne sie jemals zu veröffentlichen. „Das Schreiben ist meine Leidenschaft.“
Nach einer Dokumentation, die er auf dem Discovery Chanel gesehen habe, sei ihm die Idee zu seinem ersten Buch „Blow Out“ gekommen, berichtet der Eislinger. „Eigentlich habe ich zunächst nicht daran gedacht, es zu veröffentlichen.“ Einem befreundeten Schriftsteller, Rainer Wekwerth aus Filderstadt (Kreis Esslingen), habe er irgendwann einmal sein Manuskript in die Hand gedrückt. „Er fand es toll“, erinnert sich Laub. Wekwerth habe den Text an seine Agentur weitergeleitet. „Nach ein paar Wochen haben sie sich bei mir gemeldet.“
Laub wurde im Jahr 1971 in Rumänien geboren, wuchs in Eislingen auf und arbeitete nach dem Abitur zunächst für mehrere Jahre als Börsenhändler an der Deutschen Terminbörse. Seit dem Jahr 2010 führt er ein Dienstleistungsunternehmen für die pharmazeutische Industrie mit vier Mitarbeitern in Eislingen. Neben Eislingen wohnt Laub, der Vater einer erwachsenen Tochter ist, mehrere Tage in der Woche bei seiner Frau in München, wo er sich bei ausgedehnten Spaziergängen mit seinem Labrador Marley in der Natur entspannt und neue Ideen für weitere Bücher findet. Sein drittes Werk sei bereits im Entstehen, berichtet der Autor. Worum es dabei gehen wird, möchte er aber nicht verraten.
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