Warum steigen Menschen im Winter freiwillig in eiskaltes Wasser? Unser Autor kennt die Antwort. Er startet am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften im Eisschwimmen.
Fühlt sich an wie ein paar Tausend Stecknadeln in der Haut, überall am Körper kribbelt’s und zwickt’s. Anfang Januar, Ludwigsburg-Hoheneck: Das trübe Neckarwasser hat knapp drei Grad. Viel kälter wird der Fluss fast nie. Mein Kumpel Bert vom Schwimmverein Ludwigsburg und ich sind im Winter alle paar Tage für ein kurzes, knackiges Training in unserem Neckar. Oft ist uns das Wasser noch zu warm, hat sechs, sieben oder sogar acht Grad. Bei Temperaturen deutlich unter fünf sind die Hände und Füße ganz besonders empfindlich. Deshalb tragen viele Eisbader Handschuhen und Socken aus Neopren. Das ist uns Schwimmern bei Wettkämpfen verboten. Also kraulen wir auch an diesem eiskalten Januartag wieder komplett ungeschützt. Die Finger und Zehen sind spätestens nach ein paar Minuten taub, das Gefühl ist komplett weg.