Es herrscht wieder Eiszeit in Stuttgarts Gelaterias. Die Preise pro Kugel sind gegenüber 2018 weitgehend stabil geblieben. Wir zeigen, wo das Eis wie viel kostet und warum Kunden bei manchen Sorten drauflegen.

Stuttgart - Die Eissaison ist angelaufen. Die gute Botschaft für alle Liebhaber der süßen Kugeln: Die meisten Stuttgarter Eisdielen bleiben ihren Preisen treu. Es gibt aber einige Ausnahmen, die gewaltig aufschlagen. Aufgrund von steigenden Kosten für Rohstoffe, Mieten und Löhne muss der Konsument jedes Jahr aufs Neue um die Preise seines Lieblingseises bangen.

 

Die Old Bridge Gelateria versucht mit einem Aushang um das Verständnis der Kunden zu werben: „Nur qualitativ hochwertige Zutaten bringen letztendlich auch das gewünschte Ergebnis in unser Speiseeis“, heißt es. Damit rechtfertigt sich das kleine Unternehmen für die 20 Cent Aufschlag in seinen zwei Filialen in der Bolz- und der Eberhardstraße. Nachdem fünf Jahre lang vehement auf eine Umlagerung der Einkaufskonditionen auf die Kunden verzichtet worden sei, kostet die Kugel nun zwei Euro. Ähnlich ist es bei der Gelateria im Kaiserbau. Aus 1,50 Euro pro Kugel wurden dieses Jahr 1,80 Euro. Auch das Eiscafé Amatista in Degerloch muss angesichts der steigenden Rohstoffpreise klein beigeben und erhöht von 1,10 Euro auf 1,20 Euro pro Kugel.

Zutaten für Pistazien- und Vanilleeis sind gegenüber 2018 teurer geworden

Andere Strategien verfolgen das Eiscafé Santin Bü 10 in der Büchsenstraße und Die Manufaktur – Vana Eis. Bei Santin kosten die Kugeln im Laden weiterhin 1,50 Euro und im Eiswagen 1,30 Euro. Nur für Pistazien- und Vanilleeis werden aufgrund der hohen Zutatenpreise 30 Cent mehr verlangt. Der gleiche Aufschlag steht bei Vana Eis für die „Premium“-Eissorten, unter anderem auch Pistazie und verschiedene Variationen mit Nougat, laktosefrei und vegan. Im März dieses Jahres wurde die erste Vana-Eisdiele in Stuttgart eröffnet. Im Gegensatz zur fünf Jahre bestehenden Filiale in Fellbach kostet die normale Kugel hier 1,60 Euro anstatt 1,30 Euro. „Das liegt an den höheren Mietpreisen im Stuttgarter Westen“, erklärt ein Mitarbeiter.

Viele Eisdielen verzichten jedoch dieses Jahr auf eine Preiserhöhung. Wie auch das Pinguin-Bistro: „Ich denke dabei an die Familien, die sich irgendwann nicht mehr leisten können, Eis essen zu gehen“, sagt die Pinguin-Inhaberin Esther Weeber. Sie verlangt für eine Kugel nach wie vor 1,20 Euro. Dabei könne sie vom Eisverkauf gar nicht mehr leben. Es würden schon nur noch studentische Aushilfen beschäftigt, weil für Vollzeitanstellungen das Geld nicht reicht. Im Winter betreiben die Mitglieder des Familienunternehmens außerdem einen Pralinen- und Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt. „Mir ist wichtig, dass die Leute, die unser selbstgemachtes Eis mögen, nicht durch die hohen Preise abgeschreckt werden“, sagt Weeber.

Das dachten sich wohl auch andere Ladeninhaber. Bei den meisten Eisdielen haben sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. In der Eismanufaktur Claus in der Innenstadt und Theo’s Eisdiele auf der Killesberghöhe gibt es die Kugel nach wie vor für 1,50 Euro. Bei Particias’s Eisdiele in Degerloch und dem Eiscafé Bertazzoni im Osten für 1,30 Euro und im Eiscafé Fragola im Westen für 1,20 Euro.