Niederstotzingen - Der Geruch der Eiszeit ist streng und modrig. Die Ausdunstung aus dem Rohr im Boden soll jene sein, die ein Mammut einst verströmt hat. Kann das sein? Benjamin Schürch nickt, er ist sich ziemlich sicher. Wissenschaftler haben den Geruch der Urzeit-Tiere im Chemielabor nachgestellt, um ihn für Museumsbesucher zugänglich zu machen. „Vor 40 000 Jahren sind die Tiere hier das Seitental heruntergekommen, meist in Herden“, sagt Schürch, der an der Uni Tübingen zu Ur- und Frühgeschichte forscht. Er steht auf einem Felsplateau 18 Meter über dem Flüsschen Lone. Hinter ihm der Eingang zur Vogelherdhöhle, vor ihm erstreckt sich das Lonetal. „Ich finde es faszinierend zu wissen, dass an dieser Stelle vor Tausenden von Jahren auch schon ein Mensch stand und ins Tal geguckt hat.“