Eigentlich wollte die ehemalige Irak-Geisel Susanne Osthoff in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“ über die Gerüchte sprechen, die ihr auch mehr als acht Jahre nach der Tat das Leben schwer machen. Stattdessen endete die Sendung in einem Fiasko.

Eigentlich wollte die ehemalige Irak-Geisel Susanne Osthoff in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“ über die Gerüchte sprechen, die ihr auch mehr als acht Jahre nach der Tat das Leben schwer machen. Stattdessen endete die Sendung in einem Fiasko.

 

Stuttgart - Eklat beim SWR: Die ehemalige Irak-Geisel Susanne Osthoff hat die Talkshow „Nachtcafé“ fluchtartig verlassen. Auslöser war der Versuch von Moderator Wieland Backes, das Video eines ZDF-Interviews mit Moderatorin Marietta Slomka einzuspielen, das kurz nach der Freilassung im Jahr 2005 aufgezeichnet worden war. In dem Interview trat Osthoff voll verschleiert vor die Kamera und gab einige verwirrende Erklärungen ab. Ein paar Jahre später erklärte sie, dass sie zu dieser Zeit überdreht war und unter Alpträumen und Angstzuständen litt.

Vor ihrem Abgang aus dem Studio warf Osthoff den deutschen Medien vor, sie hätten über eine Lösegeldzahlung berichtetet, für die es nie eine offizielle Bestätigung gab. „Woher beziehen die Medien in diesem meinem Fall ihre Meldungen?“

Vorwürfe richtete sie auch in Richtung der Politik. „Wenn ich was wäre, dann hätte sich irgendjemand mal um uns gekümmert und unsere tolle Regierung hätte mal gefragt, wo wir jetzt sind“, beklagte sie. Die Behörden, die Aufklärung und die Verdächtigungen hätten sie total kaputt gemacht. Moderator Backes kommentierte den vorzeitigen Abgang seines Studiogastes mit den Worten: „Ja, wir müssen es hinnehmen.“

Die Archäologin war nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein am 25. November 2005 im Irak entführt und am 18. Dezember freigelassen worden. Nach ihrer Rückkehr hatte sich Osthoff in einer bayerischen Kleinstadt niedergelassen.