In der Bezirksliga württembergischer Schwarzwald verließ die Mannschaft der FSV Schwenningen im Heimspiel gegen Tuttlingen frühzeitig den Platz.

Passiert war dies am Sonntag in der 82. Minute beim Stand von 3:0 für den SC 04 Tuttlingen, wie der Schwarzwälder Bote berichtet. FSV-Trainer Almir Smakovic hatte sein Team aufgefordert, das Spielfeld zu verlassen. Daraufhin wurde die Partie vom Schiedsrichter abgebrochen.

 

Die Gründe für das frühzeitige Verlassen des Platzes

Doch warum hat Almir Smakovic, der als besonnener und erfahrener Coach in der Region gilt, dies getan? Der FSV-Trainer begründet seine Entscheidung: "Es ging mir nicht um die beiden Gelb-Roten Karten, die wir bis dahin kassiert hatten. Es ging uns auch nicht um die oder jene umstrittene Entscheidung in einem insgesamt fairen Spiel zwischen Tuttlingen und uns. Es ging einfach darum, dass sich der Schiedsrichter aus dem Sindelfinger Raum gegenüber uns so unmöglich verhalten und respektlos aufgeführt hat, wie ich es noch nie in meiner Laufbahn erlebt habe. Ich wollte mit dieser Maßnahme meine Spieler schützen. Wir wollten mit unserem Verlassen des Platzes ein Zeichen setzen, dass es so einfach im Umgang miteinander nicht geht."

Was Almir Smakovic genau meint, sind diverse Aussagen des Schiedsrichters während der Partie: "Zu unseren Spielern hat er mehrmals gesagt, dass er die Eier hat und sich dabei auch mehrmals in den Schritt griff. Gegenüber mir hat er gedroht, dass er mir zeigt, wer mein Chef ist. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit hat er auf dem Platz gesagt, dass er bereits am Vormittag ein B-Jugendspiel im Sindelfinger Raum abgebrochen hat und er dies vielleicht hier bei uns wiederholt. Ob dieser Schiedsrichter psychologische Probleme hat, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur das wiedergeben, was die Mannschaft und ich heute erlebt haben. Das geht gar nicht", so Smakovic.

Auch Tuttlinger Trainer sah ein faires Spiel

Almir Smakovic sagt auch: "Ich weiß genau, dass wir immer weniger Schiedsrichter haben. Aber so ein Verhalten und diese Aussagen eines Schiedsrichters können wir nicht akzeptieren. Deshalb wollten wir ein Zeichen setzen."

Andreas Keller, der Trainer des SC 04 Tuttlingen, bestätigt: "Es war ein faires Spiel. Von den Dialogen zwischen dem Schiedsrichter und dem FSV-Team habe ich draußen nichts mitbekommen, da stand ich zu weit weg. Aber auffällig war, dass der Schiedsrichter mehrmals mit den Zuschauern diskutiert hat und es deshalb insbesondere in der zweiten Halbzeit zu vielen Unterbrechungen kam."

Was der Vorstand der FSV Schwenningen plant

Der Vorstand der FSV Schwenningen wird am Montag eine ausführliche Stellungnahme an den Württemergischen Fußballverband schicken. Nochmals Almir Smakovic: "Und wenn sie uns vom Spielbetrieb ausschließen, dann ist es halt so. Aber so ein Verhalten eines Schiedsrichters gegenüber einer Mannschaft nehmen wir nicht hin." Starker Tobak. Fortsetzung folgt.